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Stadtratskolumne

Raphael Golta

Eine zweite Chance

Jeden Tag lässt irgendwo eine Zürcherin oder ein Zürcher für immer den Göppel stehen. An manchen Tagen auch zwei oder drei. Denn pro Jahr werden in der Stadt Zürich Hunderte heimatlose – teilweise fahruntüchtige – Velos eingesammelt. Wenn klar ist, dass die Drahtesel nicht als vermisst gelten, landen sie bei uns im Sozialdepartement – genauer: in der Velowerkstatt der Sozialen Einrichtungen und Betriebe.
Die meisten Leute, die dort arbeiten, haben vorübergehend den Anschluss an den Arbeitsmarkt verloren. In der Velowerkstatt erweitern sie ihre beruflichen Fähigkeiten, können sich in einem sozialen Netz bewegen und ihre Chancen auf einen Wiedereinstieg ins Arbeitsleben verbessern. Zudem erhalten Sie eine geringe Zulage zur Sozialhilfe. «Arbeitsintegration» nennen wir das.
Nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Programme sehen dank der Arbeitsintegration einer rosigeren Zukunft entgegen: Auch die Velos, die sie in mühevoller Kleinarbeit reparieren, erhalten auf diese Weise eine zweite Chance. Schliesslich wäre es schade, wenn sie nur herumstehen und verrosten würden. Viel besser, sie stiften einen Nutzen.
Ein möglicher Weg, günstig an ein tipptopp hergerichtetes Rad aus zweiter Hand zu gelangen, ist die Velogant. Dort versteigern wir mehrmals im Jahr verschiedene Modelle, die in der Velowerkstatt wieder instand gesetzt wurden. Die nächste Velogant findet am kommenden Samstag ab 13 Uhr im reformierten Kirchgemeindehaus an der Limmatstrasse 114 beim Limmatplatz statt.
Ich werde dort sein und mich nützlich machen – indem ich die ersten drei Velos versteigern werde.

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