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Stadtratskolumne

Filippo Leutenegger

Einsatz als Chübel-Maa

Mir ein eigenes Bild vor Ort machen, zuhören, Fragen stellen: Das ist für mich eine wichtige Hilfe, um Verantwortung zu tragen. Seit ich zum Beispiel kürzlich auf der Allmend selber Problempflanzen ausgerupft habe, ist mir so richtig bewusst geworden, wie hart der Kampf gegen diese Gewächse ist. In den Sommerferien habe ich mir einen weiteren solchen direkten Einblick verschafft. Ich habe mich als Kehrichtlader betätigt, auf gut Zürichdeutsch: Chübel-Maa – obwohl die Kübel längst von Containern und Züri-Säcken abgelöst sind.

Im orangen Overall, mit Stahlkappenschuhen, Schutzbrille und Handschuhen ging es am frühen Morgen los. Als Teil eines eingeschworenen Teams mit Kübelmann Stefan und Chauffeur Walter konnte ich die Tour in Schwamendingen mitmachen. Es stank und staubte, und immer wieder spritzten mir eklige Flüssigkeiten entgegen. Die körperliche Arbeit ist streng. Andererseits ist es schön, den Tag draussen zu verbringen, das Treiben im Quartier mitzuerleben, Menschen zu begegnen.

Besten Dank, Stefan und Walter, für diese Erfahrung. Nun habe ich noch mehr Respekt gegenüber den Kehrichtladern. Auch die Stadt Zürich weiss, was sie an ihnen hat, und bietet gute Löhne sowie eine hervorragende Infrastruktur.

Deprimiert und geärgert haben mich hingegen illegale Deponien und Littering. Selbst wenn es nur eine kleine Minderheit ist, die sich nicht um die Regeln kümmert: Diese wenigen genügen, um einen beträchtlichen Mehraufwand auszulösen und den Ruf nach zusätzlichen Gesetzen, Kontrollen und Strafen zu provozieren. Ich bin Stefan, Walter und dem ganzen ERZ dankbar, dass sie Zürich, trotz zunehmender Wegwerfmentalität, auf höchstem internationalem Niveau sauber halten. Das ist eine tägliche Meisterleistung! 

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