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Stadtratskolumne

Es ist noch viel zu tun

Von: Corine Mauch

Vor fünfzig Jahren, am 7. Februar 1971, entschieden die Männer in der Schweiz, dass künftig auch Frauen abstimmen und wählen dürfen. Aus heutiger Sicht mutet diese Abstimmungsfrage gera- dezu ungeheuerlich an. Dass wir dies heute so empfinden, zeigt, dass für die Gleichberechtigung mittlerweile einiges erreicht wurde, wir an einem anderen Punkt stehen. Auch der Nationalrat ist seit Herbst 2019 zu 46 Prozent weiblich. Dennoch: Frauen sind in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und im öffentlichen Leben weiterhin deutlich untervertreten.

Frauen werden von Krisen stärker betroffen. Das zeigt auch die Coronavirus-Pandemie: Im Gesundheits- und Pflegebereich, der seit Monaten enorm belastet ist, arbeiten überdurchschnittlich viele Frauen. Viele Tieflohnbranchen sind von der Krise besonders hart getroffen, zum Beispiel die Reinigung oder die Gastronomie – da, wo besonders viel Frauen arbeiten. Und wenn es pandemiebedingt zu Engpässen in der Kinderbetreuung kommt, sind es häufig die Mütter, die zusätzliche Betreuungspflichten übernehmen. Das brachte eine wissenschaftliche Studie der Forschungsstelle Sotomo zu Tage.

Die Schweizer Politik und die Gesellschaft sollen das Jubiläumsjahr des nationalen Frauenstimmrechts nutzen, um weitere deutliche Schritte zu machen – zum Beispiel in den unrühmlichen Bereichen Lohngleichheit oder Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Als «Gleichstellungsministerin» der Stadt Zürich, als Einwohnerin dieses Landes und als Frau erwarte ich das. Helfen Sie alle mit, dass es nicht weitere fünfzig Jahre geht, bis Männer und Frauen wirklich gleichgestellt sind.

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