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Stadtratskolumne

Es kostet nicht die Welt, die Welt zu retten

Von: Richard Wolff

Die Tochter eines Mitarbeiters wurde letzte Woche elf Jahre alt. Bleibt sie gesund, wird sie das Ende des 21. Jahrhunderts erleben. Wie es in der Schweiz dann wohl aussehen wird?

Etwas ist sicher: Das hängt massgeblich auch davon ab, wie wir jetzt die Klima-Weichen stellen. Hier und heute. Schaffen wir es, das 1,5-Grad-Klimaziel von Paris zu erreichen? Dann wird die Schweiz zwar schneearm, aber hoffentlich doch noch ein lebenswerter Ort sein. Machen wir weiter wie bisher, dann steigt die Durchschnittstemperatur gemäss plausiblen Prognosen weltweit um fünf Grad – in der Schweiz könnten es sogar sieben Grad sein. Das wird zweifellos hochdramatische Folgen haben. Mit folgender Analogie können wir uns die Auswirkungen besser vorstellen: Bei der letzten Eiszeit lag die Durchschnittstemperatur fünf Grad tiefer als in der vorindustriellen Zeit, und die Schweiz war von einem mehrere Hundert Meter dicken Eispanzer bedeckt…

Angesichts der Dringlichkeit des Problems müssen endlich auch die letzten Zweiflerinnen und Zweifler begreifen, dass Umweltschutz nicht bloss ein Kostenfaktor ist, sondern eine Überlebensnotwendigkeit. Und von wegen Kosten: Die gute Nachricht ist doch gerade, dass die Green Economy «the next big thing» ist. Sobald fossile Brennstoffe mit wirklich kostendeckenden CO2-Abgaben belegt werden, wird die Grüne Wirtschaft rasant wachsen!

Ausserdem sind die Investitionen in den Systemwechsel – weg von den fossilen Brennstoffen, hin zu nachhaltiger Energie – nichts im Vergleich dazu, was es kosten wird, wenn wir zu wenig oder nichts tun. Letztlich ist es einfach: Es kostet nicht die Welt, die Welt zu retten. Aber es würde die Welt kosten, sie nicht zu retten.

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