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Stadtratskolumne

Richard Wolff

Gegen Radikalisierung

Sicher sagt Ihnen der Name Geert Wilders etwas. Er ist Vorsitzender und einziges Mitglied der rechtspopulistischen «Partei für die Freiheit» und hat in den Niederlanden bei den letzten Wahlen 13% geholt. 

Als Reaktion auf Wilders und ein raueres politisches Klima hat sich in den Niederlanden die Partei «Denk» – zu Deutsch Gleichheit – formiert. Mitglieder sind Secondos und Terzos, die von der politischen Stimmung genug haben und begonnen haben, sich zu wehren. Allerdings hat sich die Partei ausschliesslich und bedingungslos der Unzufriedenheit und Verbitterung der zweiten Generation der Einwanderer angenommen. 

Denk ist das Resultat des Fremden-Bashings, des Gefühls der längst heimischen Bevölkerung, trotz Integrationsbemühungen nicht wirklich akzeptiert zu werden. Selbst erfolgreiche Ärzte und Anwälte beklagen den Missstand der Ausgrenzung, sei es wegen ihrer Hautfarbe, sei es wegen ihres Namens. 

Mit dem jungen Jesse Klaver, Vorsitzender der Groen Links, ist allerdings ein Mann in die Polit-Arena getreten, der für den Ausgleich steht. Ein Mann, der meint: «In diesem Land sollte man nicht nach seiner Herkunft, sondern nach seiner Zukunft beurteilt werden.»

Auch in der Schweiz besteht eine Tendenz zur Radikalisierung. Dem müssen wir entgegen treten. Es braucht nicht Assimilierung, sondern richtige Integration. Das bedeutet Respekt gegenüber allen Mitbewohnenden, egal woher ihre Eltern, Grosseltern und Urgrosseltern stammen, aber auch gleiche Chancen bei der Ausbildung und auf dem Arbeitsmarkt. Sonst drücken wir einen Teil unserer Bevölkerung in extremere, isoliertere Strukturen und Positionen. Das müssen wir unbedingt vermeiden. 

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