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Stadtratskolumne

Stadtpräsidentin Corine Mauch

Gemeinnützig nützt allen

Vor ein paar Wochen hatte ich Besuch einer israelischen Journalistin und Städteexpertin. Sie war bei unserem Treffen von etwas besonders beeindruckt, das sie aus anderen Städten so nicht kannte: dem gemeinnützigen Wohnungsbau. Sie staunte, dass es bei uns auch mitten in der Stadt nicht nur Luxus-Apartments und Büroräume gibt. Dass Baugenossenschaften, Stiftungen und die Stadt Wohnungen gemeinnützig vermieten, den Mieterinnen und Mietern nur die Kosten weiterverrechnen und darüber hinaus keinen Profit anstreben, hat in Zürich eine über 100-jährige Tradition. Der Blick von aussen zeigt uns einmal mehr, wie wichtig und wertvoll diese gemeinnützigen Wohnungen für Zürich sind.

Bei gut einem Viertel aller Wohnun­gen in Zürich werden den Mieterinnen und Mietern durch den gemeinnützigen Wohnungsbau nur die effektiven Kosten weiterverrechnet. Sie werden ohne Gewinn vermietet. Die Mieten für diese gemeinnützigen Wohnungen sind dadurch im Durchschnitt ein Viertel günstiger als für vergleichbare Wohnungen, die gewinnorientiert bewirtschaftet werden. Dieser hohe Anteil an gemeinnützigem Wohnraum ist Schweizer Rekord, und auch viele Städte im Ausland beneiden uns darum. Die breite Bevölkerung inklusive Mittelstands, die Mühe hat, auf dem freien Markt eine bezahlbare Wohnung zu finden, profitiert von diesem verhältnismässig preisgünstigen Wohnangebot. Ein Teil dieser Wohnungen wird zudem subventioniert und ist für Personen mit sehr kleinem Einkommen reserviert. Unsere Quartiere bleiben dadurch vielfältig durchmischt und lebendig. Zürich bleibt eine Wohn- stadt für Jung und Alt, für Singles und Familien – unabhängig vom Portemonnaie. Das ist angesichts der weiterhin angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt keine Selbstverständlichkeit. Und davon profitieren wir alle.

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