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Stadtratskolumne

Gruss aus den Ferien

Von: Karin Rykart

Zum Sommer gehört das teilweise Verschwinden der Politik. Auch ich mache Pause, lebe in den Tag hinein, lese seit drei Wochen etwas seltener Nachrichten, verzichte auf die Empörungen in den sozialen Medien und andere hochemotionale «Krisen». Die Aufregungen und Widersprüche meines Amtes habe ich eingetauscht gegen den Kontakt mit der ruhigen Weite Norddeutschlands und Dänemarks, durch die ich radle, Kornfelder und Sandstrände so weit das Auge reicht, während über mir grosse weisse (und auch grosse graue Regen-) Wolken dahinziehen.

Am Anfang meiner Ferien verbrachte ich ein paar Tage auf Sylt. Einmal sass ich in einem Strandcafé und habe auf das dunkelgrün schimmernde Wattenmeer hinausgeschaut, dem Kreischen der Möwen gelauscht und mich gefreut, wie sich das innere Gleichgewicht nach den letzten Wochen beruflich bedingter Aufgeregtheit wiederhergestellt hat. Durch- atmen, die schöne Landschaft und die Stille geniessen – nur gelegentlich ein Blick auf das Handy und überhaupt kein Blick auf meinen Terminkalender. So steht es ja schliesslich auch in den Prospekten: Ferien machen heisst, die allgemeine Verlangsamung geniessen, und ja, indem man reist, die Reise zu sich selbst antreten … schön wär’s. Da piepst schon wieder das Handy, ein SMS ist eingegangen. Es ist das Amt. Ein Mitarbeiter schreibt: WO IST DEINE KOLUMNE FÜRS TAGBLATT?

Statt mich zu ärgern, muss ich lächeln, ich überlege, was ich schreiben könnte. Vielleicht einfach einen Feriengruss? Ja, liebe Daheimgebliebenen – ich schicke euch herzliche Grüsse aus dem schönen Norden, hjertelig hilsen!

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