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Stadtratskolumne

Im Mittelpunkt

Von: Andreas Hauri

Das offene Drogenelend der 80er- und 90er-Jahre liegt zum Glück hinter uns. Suchtmittel­abhängige Menschen finden heute Unterstützung in spezialisierten Institutionen – zum Beispiel in der Suchtfachklinik der Stadt Zürich. Diese bietet Entzugs- und Entwöhnungsprogramme sowie ambulante Behandlungen an. Neben Drogenabhängigkeit werden seit 2023 auch Alkohol- oder Medikamentenkonsum sowie Verhaltenssüchte wie Spiel- oder Glücksspielsucht therapiert.

Bei meinem Besuch kürzlich vor Ort durfte ich unter anderem bei Gruppengesprächen dabei sein. Ich erlebte den herzlichen und vertrauten Umgang zwischen Betreuungspersonen und Kli- ent*innen – eine heilsame Atmosphäre für Menschen mit teils tiefen Rissen in ihren Biografien. In den Fallbesprechungen arbeitet ein Team von Mediziner*innen, Pflegefachleuten und Sozialarbeiter*innen eng zusammen. Es richtet die Be- treuung ganz auf die betroffene Person und ihre individuelle Lebenssituation aus, mit dem Ziel, dass diese möglichst rasch den Weg zurück in den Alltag findet. Die professionelle Betreuung von Abhängigen und ein verantwortungsvoller Umgang mit Sucht haben in meinem Departement hohe Priorität.

Ende 2021 haben wir daher mit der Universität und der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich das Pilotprojekt «Züri Can – Cannabis mit Verantwortung» lanciert. Wir möchten Modelle des regulierten Cannabis-Bezugs und deren Auswirkungen auf die Gesundheit und das Konsumverhalten untersuchen. Beim langen Warten auf die Freigabe unseres Studiengesuchs durch das Bundesamt für Gesundheit verstreicht leider wertvolle Zeit.

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