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Stadtratskolumne

Daniel Leupi

Im Zeichen des Herzens

Am letzten Mittwoch hat das politische Zürich Herz gezeigt: Der Gemeinderat hat den Stadtrat mit klarer Mehrheit gebeten, zu prüfen, wie die Stadt Zürich 1000 zusätzliche Flüchtlinge aufnehmen kann. Es ist ein aussergewöhnliches Zeichen in einer aussergewöhnlichen Zeit: Wir sehen Tausende, nein Zehntausende von Frauen, Männern und Kindern auf der Flucht vor Krieg, Zerstörung, ethnischer oder religiöser Verfolgung, aber auch Not und Hunger in den Fluchträumen rund um die Kriegsregionen.

«Es stehen echte politisch Verfolgte vor der Tür, denen kein Mensch die Tür weisen kann, der ein Herz hat», hat der Publizist Karl Lüönd im August dieses Jahres geschrieben. Wie recht er hat! Auch wenn in Europa viele Menschen mit Ablehnung reagieren und einige Hysterie zu erzeugen versuchen: Die Zeichen von Anteilnahme und die täglich geleistete Unterstützung durch die Bevölkerung in Zürich und in Europa überwiegen erfreulicherweise!

Auch wenn ich der Meinung bin, dass die Last, die das bedeutet, in Europa verteilt werden muss, so müssen doch diejenigen Länder und Städte vorangehen, die sich das wirtschaftlich leisten und die auf Erfahrung mit Integrationsherausforderungen aufbauen können. Also die Schweiz, also Zürich, also wir. Unaufgeregt und lösungsorientiert. Grenzen zumachen, gar für ein Jahr, ist keine Lösung. Statt Hetze brauchen Flüchtlinge Schutz und eine Politik, die Frieden, Sicherheit und Lebensperspektiven in ihren Heimatländern schafft.

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