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Stadtratskolumne

Keine Pendenzen

Von: Karin Rykart

Wer wünscht sich das nicht? Ein Job, der einen erfüllt, der spannend und vielseitig ist und – was auf den ersten Blick nicht zusammengeht – bei dem nach getaner Arbeit keine Pendenzen liegen bleiben.

Es gibt ihn, diesen Beruf. Der Rettungsdienst von Schutz & Rettung, eine Dienstabteilung des Sicherheitsdepartements, bildet vierzig RettungssanitäterInnen aus. Letzte Woche hatte ich die Gelegenheit, Rettungssanitäter zu begleiten. Ich fuhr mit Blaulicht und hoher Geschwindigkeit zum Ort, wo der Notruf gewählt worden war.

Die Arbeit ist anspruchsvoll, weil die Rettungssanitäterin und der Rettungssanitäter wenig Informationen haben über das, was sie am Einsatzort antreffen werden. Sie müssen mit allem rechnen. Und die Arbeit ist vielseitig, weil die 144 aus unterschiedlichen Gründen angerufen wird: Ein Velofahrer ist gestürzt, eine Frau hat zu Hause einen Herzinfarkt erlitten. Und immer müssen sie vor Ort schnell Entscheidungen treffen, überall und jederzeit: draussen in der Nacht bei Regenwetter, drinnen in der Wohnung umgeben von Angehörigen.

Ich hatte meine Weste mit der Aufschrift «Praktikantin» gerade sieben Minuten an, als es losging, ein Mann war zusammengebrochen. In der Wohnung bellte der Hund, die Frau stand angsterfüllt daneben… die Rettungssanitäter versorgten den Mann mit Medikamenten, einer Infusion, der Schweiss lief ihnen ins Gesicht, der Mann lag im Sterben. Sie fuhren mit 70 km/h ins Spital. Sie übergaben ihn den Ärztinnen. Ob er überlebt hat, erfuhren sie nicht. Wenig später waren sie bereit für den nächsten Einsatz. Es gibt keine Pendenzen.

Ich bin tief beeindruckt von der professionellen Arbeit, welche die SanitäterInnen rund um die Uhr leisten. Dafür möchte ich ihnen herzlich danken.

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