mobile Navigation

Stadtratskolumne

Lebenslanges Lernen in der Praxis

Von: Raphael Golta

Für die Generation meiner Eltern war es nicht unüblich, dass man im gleichen Unternehmen und im gleichen Aufgabengebiet pensioniert wurde, in dem man einst ins Erwerbsleben gestartet war. Diese Lebensarbeitsstellen dürften kaum mehr der Realität entsprechen, denn Stellenwechsel und stetige Veränderungen der Stellenprofile sind feste Bestandteile der heutigen Arbeitswelt in unserem Land und unserer Stadt. Die Folgen für die Beschäftigten sind klar: Auch sie müssen sich weiterentwickeln, um mit diesem Wandel Schritt halten können.

Dieses Prinzip des «lebenslangen Lernens» ist heute zwar allgemein bekannt, in der Praxis angewandt wird es bisher aber vor allem von Menschen, die bereits über einen hohen Erstabschluss verfügen. Die Weiterbildungsquote bei weniger qualifizierten Arbeitnehmenden fällt demgegenüber wesentlich geringer aus. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von fehlendem Problembewusstsein über nicht vorhandene Grundlagen bis hin zu realen Finanzierungslücken.  

Im Sozialdepartement sind wir daran, im Rahmen einer neuen Bildungsstrategie neue Ansätze zu entwickeln, um Menschen bei ihrer Fort- und Weiterbildung konkret zu unterstützen. Mit Beratungs- und Sensibilisierungsmassnahmen soll die Frage nach dem langfristigen Erhalt der eigenen Arbeitsmarktfähigkeit stärker ins Bewusstsein gerufen werden – und das auf allen Qualifikationsstufen. Die Unterstützung endet damit aber noch nicht: Neben dem Denkanstoss gibt es auch ganz handfeste Hilfe. So soll die geplante neue städtische Stipendienverordnung vor allem die finanziellen Belastungen von Qualifizierungsmassnahmen abfedern. Damit auch Menschen mit mittleren oder tiefen Löhnen die Chance auf eine berufliche Weiterentwicklung haben und ihre Erfolgschancen am Arbeitsmarkt nachhaltig erhöhen können.

zurück zu Stadtratskolumne

Artikel bewerten

Leserkommentare

Keine Kommentare

Für diesen Eintrag werden keine Kommentare mehr angenommen