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Stadtratskolumne

Lieber Daniel Rohr

Von: Filippo Leutenegger

Du bist, was ein Theaterdirektor sein sollte: ein Kulturunternehmer. Dazu bist du Regisseur, Schauspieler, Sänger. 2004 übernahmst du das Theater Rigiblick. Seither hast du dort die Anzahl Zuschauer/innen vervierfacht, von damals jährlich 8000 auf heute 33 000. Ein Erfolg dank erstklassigen Produktionen und Gastfreundschaft.

Du bist wahnsinnig kreativ. Und: ein kreativer Wahnsinniger. 250 Veranstaltungen bietest du im Jahr, Gastspiele und eigene Produktionen. Dutzende Male stehst du selber auf der Bühne. Du versprühst sogar dann Lust und Freude, wenn du am Eingang Billette knipst. Du sprichst mit deinem Publikum und steckst es mit Theaterbegeisterung an. Allen gibst du das Gefühl, das Wichtigste zu sein. Kein Wunder, trifft man alle Bevölkerungsgruppen bei dir – sogar Politiker/innen, und zwar von AL bis SVP. Zuletzt war ich am Mani-Matter- Abend, den du inszeniert hast. Es war ein Musik- genuss, und mit Textdokumenten hast du mir auch den Menschen Matter nähergebracht, den alle zu kennen glauben.

Die Stadt Zürich unterstützt dich mit jährlich knapp 500 000 Franken, das ist beispielsweise zehn Mal weniger als für das Theater Neumarkt. Die restlichen Mittel beschaffst du mit deinem Haus und deinem enormen Netzwerk. Mancher Direktor würde über den abgelegenen Standort Rigiblick klagen. Du hast daraus ein Top of Zurich gemacht, wo man gerne hinpilgert und erst einen Apéro mit Tapas und danach eine Aufführung geniesst.

Den Mani-Matter- Abend werde ich übrigens nochmals besuchen. Mit einer Schar Kinder. Wer weiss, vielleicht bekommt eines davon Lust, deinen Weg einzuschlagen. Du hast ja vor 35 Jahren im Schultheater angefangen, in Max Frischs «Graf Öderland» – natürlich schon damals in der Hauptrolle.

Herzlich, Filippo Leutenegger

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