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Stadtratskolumne

Filippo Leutenegger

Lieber Dave Durner (Pro Velo)

Als Geschäftsführer von Pro Velo und Velo-Lobbyist kritisierst du oft die städtische Velopolitik. Das ist dein gutes Recht. Schade finde ich, dass du sehr oft in ein halb leeres Glas starrst. Schau doch mal, welche Mittel die Stadt Zürich für die Velo­infrastruktur bereitstellt und was wir bauen und planen. Dank des Gegenvorschlags zur Veloinitiative haben wir einen Rahmenkredit von 120 Millionen Franken für kommunale Velorouten und Zweiradabstellplätze. Von 2016 bis 2018 stecken wir jedes Jahr rund 10 Millionen Franken in die Veloinfrastruktur. In den näch­s­ten Jahren bauen wir allein beim Hauptbahnhof über 2800 gedeckte Zweiradparkplätze mit der Option auf weitere 1100. Auch am Stadelhofen sind über 1000 Veloparkplätze geplant. Der Velotunnel unter dem HB erhält jetzt nicht nur eine, sondern zwei Rampen gegen Norden und wird so perfekt an die dortigen Velorouten angeschlossen. Das kostet mehr und dauert etwas länger, dafür wird es sehr gut. Die neue, abgetrennte Veloführung auf der Quaibrücke funktioniert. Die Veloroute Seebecken nimmt Gestalt an. Die Verlängerung des Velowegs über den Lettenviadukt und die Unterführung am Bahnhof Altstetten sind in Planung, ebenso die Verbreiterung der Langstrassenunterführung. Wir schliessen laufend Lücken im Velonetz. Ein «Express-Team» beseitigt Velohindernisse, wo immer möglich.

Ich finde, das Glas ist mehr als halb voll. Betrachte doch bitte nicht alles durch die ideologische Brille mit dem Velo als Heilsbringer und dem Auto als Klassenfeind. ÖV, Velo- und Fussverkehr werden gefördert, aber auch das Auto gehört zur Stadt. Ich bin pragmatisch und diskussionsbereit. Meine Bürotür steht immer offen. 

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