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Stadtratskolumne

Michael Baumer

Millennials oder Generation Y

«Wir wollen immer den Fünfer und das Weggli.» Mit diesem Grundsatz wurden wir im Rahmen eines Seminars mit dem obersten Kader meines Departements konfrontiert. Ausgesprochen haben ihn Millennials, also in den 20 Jahren vor dem Jahrtausendübergang geborene Frauen und Männer. In meinem Departement sind wir gefordert, uns zunehmend auf die Ansprüche dieser Generation Y auszurichten, denn der Anteil von über 50-Jährigen ist deutlich höher als bei der Gesamtheit der Erwerbstätigen im Kanton Zürich, und entsprechend zahlreich werden im kommenden Jahrzehnt die Abgänge sein.

Wenn wir die präsentierten Werte und Ziele der jungen Leute genauer unter die Lupe nehmen, zeigt sich, dass sie nicht generationenspezifisch, sondern zutiefst menschlich sind: Selbstverwirklichung, Anerkennung durch positives Feedback, Offenheit, Akzeptanz und Toleranz. Differenzen gibt es hingegen bei den Vorstellungen, wie diese Werte im Unternehmen gelebt werden sollen. Mit grosser zeitlicher und räumlicher Flexibilität, vielen Freiräumen, möglichst ohne Hierarchien, mit offener Kommunikation und hoher Fehlertoleranz – wie das scheints bei Firmen im Silicon Valley der Fall ist. Davon sind wir in der Stadtverwaltung noch ein Stück weit entfernt, und wir werden nicht darum herumkommen, uns im Hinblick auf den Nachwuchs anzupassen.

Wir dürfen uns aber auch nicht blenden lassen. Nicht alle Jungen würden sich bei den Tech-Firmen des Silicon Valley wohlfühlen. Bei mir als Informatikingenieur standen sie jedenfalls nie auf der Wunschliste. Aber klar, ich gehöre mit 44 Jahren zwar im Kreis meiner Mitarbeitenden zu den Jüngsten, aber nicht mehr zur Generation Y.

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