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Stadtratskolumne

Daniel Leupi

(Miss-) Verständnis

In Höngg durfte ich letzte Woche die Rede zum Nationalfeiertag halten. Dass das Fest auch tatsächlich stattfand, ist nicht selbstverständlich. Damit meine ich nicht, dass Zürich an jenem Abend von einem Unwetter heimgesucht wurde. Darauf war das Organisationsteam bestens vorbereitet. Nein, die Vorgänge um die Feier in der Gemeinde Leimbach im Aargau zeigten, wie wenig manchmal fehlt, bis eine Sache gründlich misslingt. Das Wenige kann zum Beispiel ein kleines Dankeschön sein.

In Leimbach nämlich, so hiess es jedenfalls, hätte die 1.-August-Feier beinahe nicht stattgefunden. Ein Bauer, Pächter des Landes, auf dem das Fest steigen sollte, wollte das Areal nicht mehr gratis zur Verfügung stellen. Darüber empörte sich seinerseits das Leimbacher Organisationskomitee – nicht etwa direkt beim Bauern, sondern im Mitteilungsblatt der Gemeinde. Es liess die Feier kurzerhand abblasen.

Der Bauer wiederum antwortete mit einem Leserbrief: Er und seine Helfer hätten doch nur ein Gratisbier und ein Dankeschön erwartet. Schliesslich koste es sie mehrere Stunden, die Wiese für die Feier bereit zu machen. Die Wogen in der Gemeinde glätteten sich erst bei einem Versöhnungsbier: Die OK-Präsidentin und der Bauer einigten sich für das nächste 1.-August-Fest auf Gratisgetränke gegen eine gemähte Wiese. Und die diesjährige Feier fand dann im Garten einer Leimbacher Unternehmerin statt.

Wie auch immer sich die Geschichte wirklich zugetragen hat: Sie zeigt, dass wir freiwillige Helferinnen und Helfer wertschätzen sollten. Und sie zeigt, wie wichtig es ist, miteinander zu reden: Läuft die Kommunikation erst einmal schief, können nicht nur Feste ins Wasser fallen.

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