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Stadtratskolumne

Mitreden – Mitbewegen

Von: André Odermatt

Gute Momente eines Politikers sind Abstimmungs- und Wahlsiege. Die Einweihungen grosser Bauwerke bereiten grosse – zugegeben: auch eitle – Gefühle. Und dann aber sind da jene Momente, wo man mit den Menschen ins echte Gespräch kommt und hört, was sie wirklich umtreibt. Was nicht heisst, dass ihre Anliegen dann auch Wirklichkeit werden. Immer aber bewirkt der Dialog etwas, mal mehr, mal weniger. 

Vielleicht wurde noch nie so viel und so gut diskutiert wie in unserem Internet-Zeitalter. Gerade auch in der «wirklichen» Wirklichkeit. Ich sehe das an den vielen Dialog- und Mitwirkungsveranstaltungen, die das Bauen an der wachsenden Stadt mit sich bringt. Die Menschen wollen mitgestalten, wenn ihre Umwelt sich verändert: ihre Stadt, ihr Quartier, ihre Strasse.

In Affoltern erlebe ich, wie kreativ sich ein Quartier für ein lebendiges Zentrum einsetzt. Im Hochschulgebiet wird an runden Tischen viel von dem diskutiert, was dann als Stadtraumkonzept gilt. An der Neugasse hat die SBB zu einem intensiven Dialog darüber eingeladen, wie auf einem privaten Areal ein Drittel gemeinnützige Wohnungen, eine Schule und öffentliche Grünräume gebaut werden können. 

Natürlich sind die Spielräume nicht überall gleich gross und der Dialog gleich intensiv. Erwartungen können schnell von der Wirklichkeit weg in den Himmel wachsen. Manchmal sind einzelne Stimmen zu laut, und leisere werden kaum gehört. Manchmal widerspricht der Ruf nach Maximallösungen dem Sinn für die Realität.

Immer aber: Mitwirken bewirkt Wirklichkeit, mal mehr, mal weniger.

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