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Stadtratskolumne

Daniel Leupi

Nach Paris — wie weiter?

Der hinterhältige Terroranschlag letzten Freitag in Paris lässt niemanden kalt. Da ist das blanke Entsetzen über so viele völlig unschuldige Tote, junge und alte Menschen, einfach aus dem Leben gerissen. Der erste Gedanke ist bei den Opfern und den Familien, die ihre Liebsten verloren haben.

Mehrere Hundert Menschen haben sich aus Solidarität mit ihnen und mit den Menschen in Paris am Sonntag zum stillen Gedenken auf dem Sechseläutenplatz versammelt. Die frisch aufgerichteten, aber noch nicht in Betrieb genommenen roten Häuschen des Weihnachtsmarkts nebenan wirkten in dem Moment wie von einem anderen Stern. Viele der Menschen, die gekommen sind, stammen aus Frankreich, geschockt nach dem zweiten grossen Anschlag in diesem Jahr in ihrer Hauptstadt. In den Gesprächen mit ihnen und mit weiteren Menschen in den folgenden Tagen kommt die Rede sehr schnell auf das «Wie weiter?».

Niemand will sich von Terroristen einengen lassen. Aber in den Gesprächen spüre ich zum einen die Sorge, dass die freie, weltoffene Gesellschaft unter Druck kommt, zum anderen aber auch den klaren Willen, für sie einzustehen. Sicher darf keine Regierung untätig zusehen, wie weitere Attentate geschehen. Denn allen ist klar, dass die Situation in den Krisengebieten des Nahen und Mittleren Ostens verheerend genug ist, dass die Drahtzieher noch viele weitere Männer dazu bewegen können, weitere Anschläge zu verüben. Und allen ist auch klar, dass die freien, offenen Gesellschaften im Westen verletzlich sind.

Daher ist es wichtig, dass wir den Hass, den die Terroristen in sich tragen und den sie verbreiten wollen, nicht übernehmen und un- differenziert über ganze Bevölkerungsgruppen urteilen oder gegen sie handeln. Das wäre der Triumph der Terroristen. Diesen Gefallen dürfen wir ihnen nicht machen. Denn Freiheit, Toleranz und Gewaltlosigkeit sind die wichtigsten Eckpfeiler unserer Gesellschaft.

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