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Stadtratskolumne

Richard Wolff

Nachtleben und Nachbarschaft

Den Samstagabend verbrachte ich wieder einmal in einem Zürcher Club. Allerdings nicht zum Tanzen, Musikhören, Chillen und Hängen, sondern als Teilnehmer an einem Podiumsgespräch. Das Podium wurde von der Bar- und Clubkommission organisiert und fand im Rahmen des zweiten «Tag der offenen Clubtür»  statt.

Rund um das Nachtleben oder um die Clubs gibt es immer wieder Konflikte zwischen den Partygängern (-innen) und der Wohnbevölkerung. Die einen wollen ihren Spass, die anderen – zumindest ab einer gewissen Zeit – ihre Ruhe. Beide Anliegen sind berechtigt, und so weit liegen sie auch nicht immer auseinander. Viele Anwohnerinnen und Anwohner feiern ja auch gern. Wenn man allerdings direkt mit Lärm und Abfall vor der Haustür konfrontiert ist, kann man sich schon auch aufregen.

Allerdings gibt es so etwas wie eine Aushandlungskultur in Zürich. Vor zwanzig Jahren kamen zum Beispiel die Boulevardcafés in Mode. Dass vor den Restaurants auf einmal Stühle und Tische standen, führte anfänglich zu grossen Konflikten, aber heute gehört es zum «mediterranen» Zürich, draussen einen Kaffee oder ein Bier zu trinken.

Nachtleben soll auch mitten in der Stadt stattfinden können. Ebenso klar ist, dass dies besondere Anforderungen an das Verhältnis zur Nachbarschaft stellt. Mir liegt viel an einem guten Zusammenleben in dieser Stadt. Immer wieder geht es darum, die verschiedenen – sich verändernden – Ansprüche an den öffentlichen Raum, aber auch an Ruhe und Unterhaltungsmöglichkeiten zusammenzuführen. Dazu braucht es Gespräche und Verhandlungen, aber auch Regeln und Übereinkünfte. Wichtig sind dabei Toleranz und Rücksichtnahme von allen Seiten: von den Partygängern (-innen), den Klubbetreibenden und den Nachbarinnen und Nachbarn. Gemeinsam ausgehandelte Lösungen halten länger! Dafür setze ich mich ein.

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