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Stadtratskolumne

Daniel Leupi

Paris (USA)

Es überraschte nicht wirklich: Der US-Präsident hat letzte Woche angekündigt, aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen. Im Vorfeld wurde gewerweisst, wie er sich wohl entscheiden würde. Tochter und Schwiegersohn wurden als Befürworter des Abkommens genannt. Trumps zynischen Bemerkungen im Vorfeld auf Twitter sprachen gegen einen positiven Entscheid. Zuletzt hatten noch die Chefs zahlreicher Grosskonzerne für einen Verbleib geworben. Vergebens. 

Wir werden uns daran gewöhnen müssen (wenn wir das nicht bereits haben!), dass die Entscheidungen des Präsidenten des (noch?) mächtigsten Staates der Erde von kurzfristigen, partikulären Interessen abhängen. Nur schon seine wirtschaftlichen Argumente stehen auf tönernen Füssen. Die Kohlenindustrie, die Trump retten will, hat 87‘000 Arbeitsplätze; viel weniger als die Windenergie- (101‘000) oder Solarbranche (373‘000), die er nun abwürgt.

Ganz zu schweigen von den Gesundheits- und Umweltkosten: Arnold Schwarzenegger, der ehemalige republikanische Gouverneur von Kalifornien, rechnet in einem Video vor, dass in den USA jährlich 100‘000 Menschen wegen dreckiger Luft sterben. Und ein steigender Meeresspiegel wird auch in den USA horrende Kosten für den Küstenschutz verursachen. «Wir werden die sauberste Luft haben, wir werden das sauberste Wasser haben» hat Trump stattdessen angekündigt. Wie glaubwürdig das ist, hat Kollege Lauber an dieser Stelle bereits mehrfach abgehandelt.

Es ist erfreulich, dass sich hunderte von US-Bürgermeistern und grosse Bundesstaaten dazu bekannt haben, in ihren Anstrengungen gegen den Klimawandel nicht nachzulassen. Hoffentlich auch, denn: Wer sich nicht um die Zukunft kümmert, der hat auch keine.

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