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Stadtratskolumne

Platz für Emotionen

Von: Raphael Golta

Vielleicht liegt es an der allgemeinen Corona-Müdigkeit, vielleicht am Format Video-Konferenz oder vielleicht ist es auch nur meine subjektive Wahrnehmung: Ich habe das Gefühl, dass viele politische Diskussionen – in kleinerer oder grösserer Runde – in letzter Zeit emotionaler geführt werden als auch schon. Weil ich diese Tendenz auch bei mir selber wahrnehme, habe ich mich in den letzten Wochen mit der Frage beschäftigt, wie viele Emotionen die politische Arbeit denn eigentlich verträgt. Oder wie viele sie vertragen muss.

Ich übe meine politische Arbeit mit viel Herzblut aus. Und genau darum bin ich eben nicht nur halbherzig dabei, sondern politisiere mitunter mit Leib und Seele. Ich finde, dass es in meiner Arbeit als Sozialvorsteher der Stadt Zürich Platz für Emotionen haben muss. Denn schliesslich geht es immer wieder um Themen und Schicksale, die berühren und betroffen machen.

Ja, ich bringe mich zum Teil auch mit Haut und Haaren bei Themen ein, bei denen es nicht unmittelbar um das ganz grosse Ganze geht. Aber das eine geht halt nicht ohne das andere, denn Temperament lässt sich nicht so einfach per Drehregler dimmen.

Und so werde ich auch in Zukunft meine Ansichten mit Leidenschaft vertreten, mich einbringen, Überzeugungsarbeit leisten und mich engagiert einsetzen für Menschen am Rande unserer Gesellschaft und für meine Ideale. Das will ich auch in der kommenden Legislatur weiterführen – im vollen Bewusstsein, dass meine Emo- tionen nicht immer vollständig unter dem Deckel bleiben.

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