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Stadtratskolumne

Gerold Lauber

Reiseimpressionen

Ferien führten mich die letzten Jahrzehnte selten über die Landesgrenze hinaus. Diesen Sommer ist alles anders. Wir sind mit einem sehr bunt bemalten, hippigen und weitgereisten Two-seats-Camper unterwegs. Amerika, Washington, Idaho, Montana, dann British Columbia.

Amerika. Wenig Weitgereiste wie ich vergleichen immer. Fremdes mit dem Allzubekannten. Erster Eindruck: Grenzübertritt von Vancouver Richtung Süden. Wir stehen zwei Stunden Schlange vor einer langen Reihe mit schusssicheren Westen ausgerüsteter Bundesbeamter. Sehr viele Immigranten sehen wir nicht. Man lässt sich aber Zeit, um 2 Uhr Nachmittags ziehen sich die Officers für längere Zeit zurück. Also: Das geht doch bei uns in der Schweiz und in Zürich schneidiger – hoffe ich.

Zur Küche: In unserer Ecke dieses Landes war Food fast, very fast und schmeckte bald einmal heute wie gestern und die Tage zuvor. Gut, aber offensichtlich sehr nahrhaft; ich werde stärker und stärker. Wir kochen uns zur Abwechslung Gschwellti, Käse, Wurst und Fleischwaren – schmeckt ausgezeichnet.

Energie: Die scheint unbegrenzt. Treibstoff kostet etwa halb so viel wie bei uns, Strassenlampen brennen bereits lange vor Sonnenuntergang und was an Raum gekühlt werden kann wird gekühlt. Amerika hat einen sehr weiten Weg zur X-Watt-Gesellschaft.

Ich wusste ja: Die Schweiz ist klein und Amerika ist gross. Wie riesig, unendlich weit, merkt man erst nach einer Woche reisen. Stundenlang an Getreidefeldern vorbei, der Blick verliert sich am Horizont, Übergang von gelb ins Blaue. Unendliche Wälder, dichtes Unterholz und kaum zu durchdringen.
Die Menschen, die wir treffen sind offen, zugänglich, hilfsbereit und unkompliziert. Wie wir Schweizer und Zürcher, grossmehrheitlich.

Die Mücken plagen mich gerade, ich muss mich zurückziehen. Ich freue mich auf die Fortsetzung der Reise Richtung Norden – und dann mindestens so sehr auf die Zeit nach der Heimreise.

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