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Stadtratskolumne

Andres Türler

Ruhestand

«Im Takt», «Wassertropfen» und «EWzytig» heissen die ­Personalzeitungen von VBZ, Wasserversorgung und EWZ, meinen drei Dienstabteilungen. In ­ruhigen Minuten führe ich sie mir gerne zu Gemüte. Dabei staune ich immer wieder über die bunte Vielfalt von Fähigkeiten, Interessen, Hobbys und persönlichen Zielen, die hinter all den Menschen steckt, die ich allenfalls vom Namen her kenne. Kürzlich hat mich aber auch die Rubrik «Per­sonalnachrichten» zum Nachdenken gebracht. Dort sind unter anderem Mitarbeitende aufgelistet, die in Pension gegangen sind.

Was, Frau Kuhn, bereits pensioniert? Und Herr Frei, ihn habe ich doch vor kurzem noch gesehen. Personen, die mitunter einen beträchtlichen Teil ihres Lebens bei uns verbracht haben, arbeiten von einem Tag auf den andern nicht mehr. So selbstverständlich sie vorher Teil des Betriebs waren, zu einem Team gehörten und ihre Aufgabe für unsere Stadt erfüllten, so schnell sind sie weg, nicht mehr an ihrem Arbeitsplatz zu finden. Sie figurieren noch als Nummern und Buchstaben auf einer Liste – für die Pensionskasse, für die Zustellung der Personalzeitung oder allenfalls um an Jubiläums- oder Pensioniertenanlässe eingeladen zu werden. Alle haben sie Tausende von Arbeitsstunden zum Wohl der Stadt geleistet, und dafür möchte ich ihnen herzlich danken.

Möglicherweise ist es eine Erleichterung, ohne Wecker aufstehen zu können, keinem Vorgesetzten mehr Rechenschaft schuldig sein zu müssen und den Tag nach dem Lustprinzip gestalten zu können. Aber die Umstellung ist für den Einzelnen mit Sicherheit einschneidender als für den Arbeitgeber. Dennoch würde ich manchmal gerne wissen, wie das Leben von Frau Kuhn und Herrn Frei heute aussieht – und freue mich, wenn ich sie bei irgendeiner Gelegenheit treffe und danach fragen kann.

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