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Stadtratskolumne

Claudia Nielsen

Sehn-Sucht

Spätestens wenn es Herbst wird, dann packt mich die Sehnsucht nach Wärme und Sonne. In diesem Zusammenhang kommt das Wort nicht von ungefähr, wie mir kürzlich Prof. Dr. Lautenschlager vom Stadtspital Triemli erklärte: Die Sonne kann süchtig machen. Das Prickeln der Wärme auf der Haut kann uns vergessen lassen, wie schädlich UV-Strahlen sind. Die Sehn-Sucht kann zur Sucht werden. Sehnsüchte haben wir alle. Zu meinen gehören zwei S: Sonne und Schwarztee. Wer sich einschmiert, im Schatten sünnelet und einen Hut trägt, sorgt dafür, dass kein Schaden entsteht und das Vergnügen auch Vergnügen bleibt. Bei anderen (Sehn-)Süchten ist das schwieriger. Und manchmal braucht es die Gesellschaft, die hilft: mit Prävention, mit Therapie oder Schadensminderung, mit Regeln oder gar mit Verboten. Der Mix machts aus und Pragmatismus hilft. Darin sind wir in der Stadt Zürich recht erfolgreich, und das schon seit vielen Jahren. Das feiern wir in der ersten Novemberwoche mit drei Veranstaltungen im Karl der Grosse und mit einem Tag der offenen Tür am Samstag, 7. November. Das Programm finden Sie hier: www.stadt-zuerich.ch/drogenhilfe

Der Tag der offenen Tür findet da statt, wo die Türen immer offen sind: zum Beispiel in der Notschlafstelle für die, die ein Dach über dem Kopf brauchen. Oder im Ambulatorium Kanonengasse für die, die keinen Zugang zur medizinischen Regelversorgung haben. Die Gründe, wieso jemand in Not gerät, sind viel- fältig, und bei den meisten ist Sucht nicht das einzige Problem. Und übrigens: Sucht betrifft nicht nur junge Menschen. Sie begleitet uns ein Leben lang.

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