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Stadtratskolumne

Claudia Nielsen

Stille Nacht - lärmige Nacht

Wenn uns ein grelles Licht blendet, machen wir einfach die Augen zu. Das klappt. Notfalls mit einer Hand vor den Augen. Und wenn uns ein Geräusch stört? Haben Sie schon einmal versucht, extra «wegzuhören»? Klappt gar nicht. Da helfen auch die über die Ohren geschlagenen Hände nichts. Auf jeden Fall nicht, wenn man älter als zwölf Jahre ist. Und mir persönlich fällt Krach in der etwas ruhigeren Winter- und Vorweihnachtszeit immer ganz besonders auf.

Das hat biologische Gründe. Für unsere Vorfahren bedeutete Krach Gefahr. Erst recht, wenn es vorher still war. Noch heute reagiert unser Organismus auf vorbeipreschende Autos und lärmende Flugzeuge mit der Ausschüttung von Angriffs-, Flucht- und Stresshormonen, egal ob wir wach sind oder schlafen. Diese erhöhen die Wachsamkeit, lassen den Blutdruck und die Herzfrequenz ansteigen – umsonst, denn wir brauchen ja weder zu kämpfen noch zu flüchten. Diese ständige Hormonausschüttung ist nicht gesund, das weiss jeder, der schon einmal eine stressigere Phase in seinem Job erlebt hat. Das braucht Energie, das macht einen reizbar, das stört die Konzentration, das unterbricht den Schlaf. Kurz: Lärm macht krank.

Deshalb setze ich mich dafür ein, dass in der Stadt Zürich die Lärmbelastung so gering wie möglich ist. Und genau deshalb haben wir beim Bundesamt für Zivilluftfahrt Einsprache erhoben gegen das neu geplante Betriebsreglement des Flughafens Zürich. Der Flughafen ist wichtig für die Stadt und die Region Zürich. Aber die Gesundheit der Menschen ist ebenso wichtig.
Gerade in unserer hektischen Zeit sind Inseln der Ruhe und Entspannung wertvoller denn je und müssen geschützt werden. Nicht nur in der Vorweihnachtszeit, sondern das ganze Jahr über.

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