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Stadtratskolumne

Filippo Leutenegger

Velo im Gesamtsystem

Es hat etwas Erfrischendes, im warmen Halbjahr mit dem E-Bike durch die Stadt zu pedalen. Dank Stromunterstützung bin ich sogar gleich zügig unterwegs wie mit meiner Vespa. Wenn es regnet, ist mir allerdings mein Roller mit Regenschutz lieber. Und wenn es zu allem Übel richtig kalt wird, steige ich auf den ÖV um oder aufs Auto. Damit bin ich in guter Gesellschaft: Denn Velo fahren ist statistisch gesehen eine Schönwetterangelegenheit. Zwar nehmen die Fahrten bei schlechtem Wetter zu, aber immer noch auf tiefem Niveau.

Die Zürcher Verkehrspolitik bezieht darum alle Verkehrsträger mit ein. Absolute Priorität gilt dem ÖV, der die grösste Transportleistung erbringt. Zweiräder sollen auf kurzen und mittleren Strecken gestärkt werden und als Zubringer zum ÖV, sprich zu den Bahnhöfen, weshalb wir dort gut ausgebaute Velo-Abstellanlagen brauchen.

In anderthalb Wochen stimmen wir über die Veloinitiative ab. Sie will, dass 200 Millionen Franken in 20 Jahren für Velorouten verbaut werden. Sie missachtet damit gleich zwei wichtige Tatsachen. Erstens sind über ein Drittel der Velorouten in der Stadt regional und kantonal klassiert und werden daher vom Kanton finanziert. Zweitens benötigen wir nicht nur Velorouten, sondern auch Abstellplätze. Sorry, aber die Initiative ist wenig durchdacht. Der Stadtrat hat deshalb einen Gegenvorschlag ausgearbeitet, der 120 Millionen in 20 Jahren vorsieht, und zwar nur für kommunale Velorouten. Dafür kommen Zweiradabstellanlagen dazu. Damit hätten wir alle Elemente für eine kluge Velo­infrastruktur nachhaltig finanziert: kommunale, regionale und kantonale Velorouten sowie Veloabstellanlagen.

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