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Stadtratskolumne

Filippo Leutenegger

"Vermssung Zürich"

«Können Sie nicht jemanden vorbeischicken, der diese hässlichen Baumskelette an der Limmat entfernt», schrieb im vergangenen Winter jemand auf dem Mängelmelder «Züri wie neu». Die Fachleute von Grün Stadt Zürich nahmen einen Augenschein und gaben kurz darauf auf der öffentlichen Plattform Entwarnung: Die vermeintlichen «Baumskelette» waren frisch zurückgeschnittene Pappeln. Eine andere Meldung auf «Züri wie neu» brachte es sogar zur lokalen Berühmtheit. Ein Dolendeckel mit der Aufschrift «Vermssung Zürich» erhielt im «Tages-Anzeiger» einen eigenen kleinen Artikel.

Auch wenn die meisten Meldungen auf «Züri wie neu» Strassenschäden und illegal entsorgten Abfall betreffen, zeigen die die oben genannten Beispiele, wie genau die Zürcherinnen und Zürcher ihre Umgebung wahrnehmen und wie sehr ihnen die Stadt am Herzen liegt. Als es im Frühsommer darum ging, ob «Züri wie neu» nach dem Pilotjahr weitergeführt werden sollte oder nicht, lag als Entscheidungsgrundlage ein Bericht vor, der ein gespaltenes Bild aufzeigte. Auf der einen Seite war die Verwaltung, die bemängelte, dass «Züri wie neu» sehr schlecht in die bestehenden Abläufe integriert sei. Auf der andern Seite waren die bisherigen Nutzerinnen und Nutzer, die sich zu 95 % für eine Weiterführung aussprachen.

Trotz der Bedenken aus der Verwaltung entschied ich mit Unterstützung des Stadtrats «Züri wie neu» mit angepassten internen Abläufen weiterzuführen. Mit «Züri wie neu» erschliessen wir einen grösseren Kreis von Menschen in der Stadt. Die Leute erhalten einen Zugang auf Augenhöhe zur Stadtverwaltung und wir machen einen Schritt in die digitale Zukunft der Stadtverwaltung.

Diese positiven Elemente zugunsten der Bevölkerung wiegen die Kinderkrankheiten von «Züri wie neu» bei Weitem auf. Interne Abläufe lassen sich anpassen, verpasste Chancen nicht.

www.zueriwieneu.ch

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