Stadtratskolumne
Vernetzung
Ich freue mich auf den kommenden Montag. Dann feiern wir wieder den Geburtstag unserer Schweiz. Wenn wir am 1. August auf Festbänken einen Cervelat essen und über die Zukunft der Schweiz diskutieren, steht für mich als «Energieminister» der Stadt aktuell die Versorgungssicherheit im Fokus.
Denn im Energiebereich zeigt sich exemplarisch, wie stark die Schweiz einerseits mit Europa und der Welt vernetzt ist. Putins Krieg gegen die Ukraine hat aber andererseits auch klargemacht, dass es nicht genügt, sich zu vernetzen und darauf zu vertrauen, dass so unsere Probleme gelöst werden. Die Schweiz muss auch selbst ihren Beitrag leisten.
Die Schweiz muss die Energie-Eigenproduktion stärken. Wir müssen die heimische Wasserkraft ausbauen, Windparks an geeigneten Orten erstellen und in die Photovoltaik investieren. Und auch die tiefe Geothermie, wie sie derzeit im Jura erprobt wird, soll vorangetrieben werden. Leider hindern uns vielerorts jahrzehntelange Verfahren an der Umsetzung. Die Devise der Schweiz, dass die Kernkraftwerke, solange sie sicher und wirtschaftlich sind, weiterbetrieben werden, hat sich bewährt, denn die Alternativen stehen noch nicht bereit.
Was hat das mit dem 1. August zu tun, fragen Sie sich? Wie bei der Versorgungssicherheit gilt es eben auch im Umgang mit der Neutralität, den adäquaten Weg zwischen internationaler Vernetzung und politischer Eigenständigkeit und zu finden.
Nur in der Diskussion können wir – gerade an Anlässen wie dem
1. August – unsere Positionen stärken und gemeinsam definieren, in welchen Bereichen wir die Unabhängigkeit und welchen die Vernetzung anstreben wollen. Das ist dieses Jahr wichtiger denn je.
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