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Stadtratskolumne

Raphael Golta

Von Botschaften und Absendern

Wenn Sie zu den regelmässigen Leserinnen und Lesern des «Tagblatts» gehören, werden Sie sich vielleicht wundern: Standen hier vergangene Woche nicht bereits mein Kopf und mein Name? Doch, so war es. Allerdings muss das ein Versehen gewesen sein. Denn die letzte Kolumne stammte von meinem Stadtratskollegen Geri Lauber. Ich möchte das klarstellen, schliesslich will ich mich nicht dem Vorwurf aussetzen, ich würde mich mit fremden Federn schmücken.

Welche Rolle spielt es, wer genau was sagt? Je nachdem eine grosse. Jede Botschaft hat einen Absender oder eine Absenderin. Stellen Sie sich vor, ein grüner Politiker würde die Beschaffung neuer Kampfjets fordern. Oder eine Politikerin am rechten Rand würde verlangen, dass sofort alle Grenzen für Asylsuchende geöffnet werden. Die Botschaften wären nicht neu, aber durch ihre Absender erhielten sie eine ganz andere Bedeutung.

Im Stadtrat kennen wir das Kolle- gialprinzip. Natürlich äussert jedes Stadtratsmitglied zu persön- lichen Dingen seine eigene Mei- nung. Aber in politischen Geschäften sprechen wir in der Regel mit einer Stimme. Das entspricht der Tradition von Regierungen in unserem Land. Das Kollegialprinzip besagt, dass wir unsere unterschiedlichen Haltungen diskutieren, uns wenn immer möglich einigen und bei Bedarf eine Mehrheitsentscheidung fällen.

Klar, wir können und wollen nicht alles vorab untereinander abstimmen. Im politischen Alltag ist es zwischen Meinung des Kollegiums und eigener Haltung manchmal ein schmaler Grat. Doch auch auf schmalen Graten kann man wandern, man muss einfach achtsam sein.

Das Folgende kann ich aber auch ohne Rücksprache mit meinen Regierungskolleginnen und -kollegen bedenkenlos schreiben: Ich wünsche Ihnen, liebe Zürcherin und lieber Zürcher, ein erfolgreiches und sinnreiches neues Jahr.

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