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Stadtratskolumne

Von Rädern und Mühlen

Von: Stadträtin Karin Rykart, Sicherheitsdepartement

Es kommt nicht oft vor, dass der Gemeinderat etwas ohne Gegenstimme beschliesst. Als es um den Kredit für die Rad-Weltmeisterschaft ging, war das so. Fachleute aus meinem Departement haben seither ein detailliertes Verkehrskonzept für den Grossanlass im September 2024 ausgearbeitet. Kurz und bündig: Alle Wege führen zum Sechseläutenplatz, dem Zielort der Rennen.

Dass ich oft mit dem Velo unterwegs bin und mich dafür einsetze, dass Zürich von der Auto- zur Velostadt wird, ist bekannt. Es überrascht also nicht, dass ich mich, wie meine Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat auch, auf die WM freue – nicht zuletzt, weil die gleichzeitig stattfindende Para-Cycling-Weltmeisterschaft auf die Leistungen von Sportlerinnen und Sportler mit einer Beeinträchtigung aufmerksam macht. Aber es ist auch keine Überraschung, dass es jetzt fürs Erste vorbei ist mit der grossen Einigkeit, wie sie im Gemeinderat herrschte. Jetzt, wo es um Konkretes geht: darum, welche Strassen vorübergehend gesperrt oder welche Parkplätze für ein paar Tage aufgehoben werden müssen.  

Radsportfans fiebern der Möglichkeit entgegen, die Cracks endlich wieder einmal aus nächster Nähe anzufeuern; zehn Jahre ist es her, seit Zürich zuletzt Etappenort der Tour de Suisse war. Standortmarketing-Fachleute rechnen vor, was die WM finanziell und imagemässig bringt. Gewerbetreibende, Anwohnende und Spitäler dagegen befürchten, dass sie tagsüber nicht mehr aus ihrem Quartier herauskommen oder nicht erreicht werden können. Unterdessen sind aus diesen Kreisen 68 sogenannte Neubeurteilungs-Begehren eingegangen. Bevor die Räder rollen, mahlen nun also die Mühlen des Verwaltungsrechts.

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