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Stadtratskolumne

Daniel Leupi

Wahlk(r)ampf

Zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Textes weiss ich noch nicht, wen die Stimmbevölkerung zum Nachfolger von Martin Vollenwyder in den Stadtrat gewählt hat. Aber ich weiss, dass mir die drei und dann zwei Kandidaten zum Schluss des Wahlkampfs fast ein bisschen leidgetan haben. Ein Wahlkampf um nur einen Sitz kann gnadenlos sein. Ich weiss, Spötter werden nun sagen, da gebe es keinen Grund für Mitleid: Die Kandidatur sei freiwillig, und schliesslich gehe es um ein wichtiges öffentliches Amt. Trotzdem: Es ist ein grosser Unterschied zwischen einer Gesamterneuerungswahl mit rund zwanzig Kandidatinnen und Kandidaten und einer Ersatzwahl mit wenigen Kandidaturen. Bei einer Wahl zu Beginn der Legislatur ist man einer in einem Schwarm von zwanzig: Man muss nicht auf jedes Podium sitzen, wird nicht zu jeder aktuellen Fragestellung interviewt, erhält nicht zu jeder Radio-Talkrunde eine Einladung. Mit zwei oder drei Kandidaten gibt es keine Grundsatzfrage, zu der man nicht Stellung beziehen muss, keine Tagesaktualität, zu der man nicht interviewt wird, keine Veranstaltung, an der man nicht präsent sein sollte. Über Monate werden die immer gleichen wenigen Personen aus allen Blickwinkeln ausgeleuchtet. Vor allem wenn es auch noch zu einem zweiten Wahlgang kommt, erklingt dann schnell der Vorwurf, der Wahlkampf sei langweilig. Das ist aus zwei Gründen unfair gegenüber den Kandidierenden. Irgendwann gibt es halt einfach nichts Neues mehr zu sagen. Und es kommen immer die gleichen Fragen, weshalb der Vorwurf ein Stück weit auch auf diejenigen zurückfällt, die ihn erheben. Zum Zeitpunkt der Lektüre dieses Textes wissen Sie, wer gewählt worden ist. Wer auch immer es ist: Ich freue mich auf die kommende Zusammenarbeit mit dem neuen Mitglied im Stadtrat, und ich danke Martin Vollenwyder für seinen Einsatz und die tolle Zusammenarbeit!

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