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Stadtratskolumne

André Odermatt

Wandern und werken in Zürich

Die grossen Ferien sind fast vorbei. Dass ich gerne wandere, wenn immer ich Zeit habe, ergänzt sich wunderbar mit dem Stadtleben. Ich bin in den letzten Wochen sozusagen von den Schweizer Bergen direkt in die Hügel und Täler der Stadt gewandert. So erlebte ich Zürich einmal mehr im Urlaub-Modus, halb leer, halb lazy, quasi zwischen Badi und Bali. Dolce Vita!

Und nun füllt sich die Stadt also wieder. Die Banker schnüren die Krawatten um die weissen Kragen. Die Industrieschlosse­rinnen streifen den Overall über. – Sie stutzen? Ja, doch, ich meine Industrie. Zu oft vergessen wir nämlich, dass die Arbeitswelt in Zürich nicht nur aus Dienstleistungen, Handel, öffentlichem Dienst und Kreativ- und Gastwirtschaft besteht. Zürich ist auch Werkplatz. Es gibt Industrie- und Gewerbezonen. Wo die Funken stieben und die Sägen noch kreischen dürfen. Wo man bei Amboss nicht zuerst an eine Biersorte denkt . . .

Zürich hat als industrieller und gewerblicher Werkplatz eine lange Tradition. Deshalb bin ich stolz, dass wir auch in unserer revidierten Bau- und Zonenordnung die Industrie- und Gewerbezonen gesichert haben. Sichern heisst aber, dass in diesen Gebieten nicht gewohnt werden darf. Dafür haben dort Industrien und Handwerksbetriebe eine Chance, die in Wohngebieten und Mischzonen mit ihrer Arbeit «stören». Auch sie braucht es.

Besonders wenn ich aus den Ferien zurückkomme und wieder zum Stadtwanderer werde, fällt mir Zürichs unglaubliche Vielfalt auf. In der Freizeit und vor allem in der Arbeitswelt. 

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