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Stadtratskolumne

Gerold Lauber

Wer hätte das gedacht!

Prognosen sind schwierig, oft kommt es anders. Nicht so beim Wetter der letzten Wochen. Immer lagen die Wetterfrösche richtig, unbeirrbar und gegen jede Erfahrung und den Wunsch aller. Sie kennen das Symbol: fettes, graues, tropfendes Wölklein, bestenfalls mal mit zwei blassgelben Strahlen im Hintergrund und Temperaturen immer 10 Grad unter dem langjährigen Mittel.

Weniger zuverlässig die Wahrsager im Sport. Unsere Eishockeyaner im WM-Final und Beinaheweltmeister! So weit ging keiner, selbst in seinen kühnsten Sportträumen nicht. Oder der FC Basel. Seine begeisternden Auftritte in Europas Stadien wurden erst im Halbfinal durch Chelsea gestoppt.

Voll krass auch die Zürcher Grasshoppers: Vor einem Jahr noch klinisch ziemlich tot, mit finanziellen Problemen und Exodusplänen, abgestiegen aus der Liga der Besten, wären Xamax nicht in Konkurs gegangen und dem FC Sion nicht die Punkte halbiert worden. Monate später wird GC verdient Cupsieger, gegen den potenten FCB. Und nach dem erneuten Sieg gegen den FCB am letzten Sonntag liegt theoretisch auch noch der Meistertitel drin! Marco Streller vom FCB gebührt Dank für Sensibilität und Grossmut. Er verzichtete in der letzten Minute auf sein kaum vermeidbares Tor und ersparte uns Zürcher Sportfreunden den Basler Meisterjubel im Letzigrund. Riesig sind die Chancen auf den Meistertitel nicht für GC, es kam aber bekanntlich auch schon anders in diesem Frühling! Der Stadtrat würde GC noch so gerne nicht «nur» als Cupsieger, sondern auch als Schweizer Meister im Muraltengut empfangen und ehren.

Die Moral der Geschichte: Erfolge im Sport lassen sich weder planen noch kaufen und schon gar nicht voraus­sagen. Das ist gut so.

An die Wetterpropheten: Fahrt doch wieder mal ein rundum zufrieden lächelndes Sünneli hoch, ohne Schatten, dann dürft ihr auch weiterhin richtig liegen mit euren Prognosen.

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