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Stadtratskolumne

Wie ein Floh im Wasser

Von: Michael Baumer

Kennen Sie die «Daphnia magna»? Sie leistet wichtige Arbeit für unser Trinkwasser. Hüpft das Tierchen mit seinen Antennen im Wasser munter wie ein Floh, so zeigt es damit an, dass die Qualität des Trinkwassers gut ist. Dies und vieles mehr erfahren und lernen Schülerinnen und Schüler in der neuen Wasserwerkstatt im Grundwasserwerk Hardhof. Kürzlich durfte ich den Lernparcours mit einer Primarklasse einweihen. Die Neugierde der jungen Forscherinnen und Forscher hat mich fasziniert. Wenn man zum Beispiel rotes Wasser durch einen Aktivkohlefilter versickern lässt, kommt es unten klar heraus, weil die Kohle das Wasser von Farb- und Geruchstoffen, aber von auch Medikamentenrückständen und Pestiziden reinigt.

Als Ingenieur reizt es mich immer wieder, hinter die Kulissen unserer städtischen Infrastrukturen zu blicken, das Zusammenspiel von Planung, Umsetzung und technischer Weiterentwicklung zu verfolgen und – das ist mein Privileg als Vorsteher der Industriellen Betriebe der Stadt Zürich – diese auch mitzugestalten. Die städtischen Infrastrukturen in meinem Zuständigkeitsbereich, also Wasser, ÖV und Energie werden in den nächsten Jahren erneuert und weiterentwickelt. Denn die Anforderungen an diese «Lebensadern» steigen im Kontext von Klimawandel, wachsender Bevölkerung und Digitalisierung. Deshalb wird in Zürich in den nächsten Jahren viel Bestehendes auf Vordermann gebracht, und es entsteht auch Neues. Wir versorgen neue Gebiete der Stadt mit thermischen Netzen, oder ein ringförmiges ÖV-Netz wird in Zukunft das Stadtzentrum vom Mobilitätsaufkommen entlasten. Das sind grosse Schritte in der Stadtentwicklung. Auf dem Weg dorthin braucht es aber auch viele kleinere Zwischenschritte und Projekte. Dazu gehört auch die Arbeit mit der «Daphnia magna».

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