mobile Navigation

Stadtratskolumne

Gerold Lauber

Wie persönlich ist persönlich?

Heute bin ich dran. Das «Persönlich» ist mir Laien eher Pflicht als Kür. Etwas Persönliches sollte es wohl sein; aber liest das überhaupt jemand? Inzwischen weiss ich: Profis vom «Tages-Anzeiger»,  denen Schreiben ja Berufung ist und Beruf, gehören hin und wieder zu meinen Lesern.  

Im Juli habe ich mir an dieser Stelle Sorgen gemacht,  um Amerika und die Welt. Der immer unanständiger und niveauloser geführte Wahlkampf, Abschottung und Rückzug und ich habe mich geäussert über den Kandidaten Trump,  zum Abgabezeitpunkt noch Anwärter auf, heute vielleicht bereits Hausherr im Weissen Haus.  

Auch die Profis vom «Tagi» suchen offensichtlich Themen, nahmen Witterung auf, schnitten eine meiner persönlichen Aussagen heraus und legten dann den Köder aus: darf sich «ein Zürcher Magistrat in dieser Form (..) äussern?» Es gab einige Reaktionen, nicht nur kritische, bis auf die erste Seite ihrer Tageszeitung und zur Adelung des Beitrags durch den Illustrator Schaad hat’s nicht gereicht. Bürgerliche Fraktionschefs haben sich kritisch geäussert;  ich hätte mich auf einheimische Probleme zu konzentrieren. Die auch angefragte US-Botschaft wollte sich nicht äussern und Herr Trump, wohl nicht angefragt, hat bislang nicht mit Klage gedroht. Er ist ja auch hart im Nehmen!

Zwei SVP-Gemeinderäte fragen Wochen später den Stadtrat nach seiner Meinung. Ob denn nicht den Schülerinnen und Schülern Schaden drohe, wenn sich der Schulvorsteher dermassen respektlos äussere. Entwarnung: die heutige Generation wird an den Schulen zu selbstständig denkenden, kritischen und liberalen Bürgern erzogen.

Also: mein «Persönlich»-Beitrag wird mir auch in Zukunft nicht leicht fallen, ich werde aber bei meiner persönlichen (sic!) Meinung bleiben – wie auch,  ich hab ja nur diese eine – meine.

zurück zu Stadtratskolumne

Artikel bewerten

Leserkommentare

Keine Kommentare

Für diesen Eintrag werden keine Kommentare mehr angenommen