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Stadtratskolumne

Filippo Leutenegger

Wollen wir überfüllte Badis?

Am 29. November stimmt die Stadt Zürich unter anderem über den Gegenvorschlag des Gemeinderats zur Volksinitiative «Sportstadt Züri» ab. Dieser verlangt Gratiseintritt für die von der Stadt Zürich betriebenen Freibäder – und zwar für alle! Daneben sollen unter anderem allen städtischen Sportvereinen die bereits tiefen Gebühren für die Nutzung der Sportanlagen erlassen werden.

Die Stadt Zürich betreibt seit Jahrzehnten eine intensive Sportförderung und unsere Bevölkerung ist im nationalen Vergleich super aktiv. In der Stadt wohnhafte Personen in bescheidenen finanziellen Verhältnissen erhalten dank der Kultur Legi bereits 50 Prozent Rabatt auf die Eintritte in Sport- und Badeanlagen, und auch Kinder und Jugendliche profitieren bereits von vielfältigen Vergünstigungen. Jugendgruppen der Sportvereine der Stadt Zürich können alle von der Stadt betriebenen Bade- und Sportanlagen gratis nutzen. Die Eintrittspreise sind bereits massiv subventioniert. Beim kleinen Teil der Sportmuffel ist gemäss Umfrage zudem nicht das Geld der Hauptgrund, dass sie keinen Sport treiben, sondern vor allem mangelnde Lust oder fehlende Zeit.

Statt ein nicht bestehendes Problem zu lösen, werden neue Probleme geschaffen. Gratiseintritte könnten viele zusätzliche auswärtige Badegäste anziehen. Bereits heute herrscht an Spitzentagen – dann, wenn alle in die Badi wollen – Dichtestress. Zutrittsbeschränkungen könnten die Folge sein. Diese Übung würde die Steuerzahlenden in der Stadt Zürich jährlich 15 Millionen Franken kosten. In Anbetracht der angespannten Finanzlage sind diese zusätzlichen Kosten nicht vertretbar. Darum muss ich diesen Gegenvorschlag ablehnen.

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