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Stadtratskolumne

Andres Türler

Zeitung zum Frühstück

Wir sind bereits mitten im Advent, und die Festtage stehen vor der Tür. Weihnachtsessen hier, Betriebsfeier dort, oft verbunden mit einem Rückblick auf Höhepunkte und Tiefschläge des Jahres. Sonderleistungen werden hervorgehoben, gelobt, verdankt und vielleicht belohnt; Misserfolge werden analysiert, kritisiert, und es wird festgehalten, welche Lehren daraus zu ziehen sind.

In unserem Leben ist es aber vielmehr das Normale, Alltägliche, das uns bestimmt und den Ausschlag gibt für gute oder schlechte Laune, für Lob oder Tadel. Wann ist das «Tagblatt», das Sie in der Hand halten, bei Ihnen angekommen? Um 6 Uhr oder gar schon früher? Wenn Sie eine Tageszeitung abonniert haben, lag diese sicher bereits zu früher Morgenstunde vor der Tür. Das ist eine Dienstleistung, die wir als selbstverständlich hinnehmen. Dabei vergessen wir, dass dafür Tag für Tag Menschen im Einsatz sind, die sich aus dem Schlaf reissen lassen und auch bei Dunkelheit und Kälte ihren Botendienst erledigen. Die aktuelle Zeitung zum Frühstück, das ist für mich ein Stück Lebensqualität, genauso wie der Strom für Licht und Kaffeemaschine, die warme Dusche oder das Tram vor dem Haus, das pünktlich abfährt. Diese alltäglichen, unspektakulären Angebote werden leider erst dann wahrgenommen, wenn sie ausbleiben.

Es wird wohl der Tag kommen, an dem die Mehrheit der Leserschaft die Zeitung als E-Paper konsumiert und sich die Hauslieferung der gedruckten Version nicht mehr lohnt. Daher möchte ich noch rechtzeitig die Gelegenheit wahrnehmen und allen Zeitungsausträgerinnen und -austrägern für ihre frühmorgendliche Arbeit herzlich danken. Geniessen Sie die kommenden Festtage, an denen auch Sie unter der Woche einmal ausschlafen dürfen.

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