Stadtratskolumne
Zuversicht
Von: Michael Baumer
Ich habe mich auf 2021 gefreut. Weihnachten und Jahreswechsel waren anders und ruhiger als sonst. Dank dem Impfstoff besteht Aussicht auf einen Schritt zurück zur Norma- lität. Jedoch beschäftigt mich, wie viele Menschen wirtschaftlich vor unsicheren Zeiten stehen, insbesondere in der Kultur- und Gastroszene. Niemand kann Monate ohne Einnahmen einfach so wegstecken. Hier ist der Staat gefordert, denjenigen zu helfen, die durch die angeordneten Schliessungen in ihrer Existenz bedroht sind, und zwar rasch und unbürokratisch.
Im Sommer haben wir viele Regeln vereinfacht, zum Beispiel für die Gastronomie. Es wäre nicht falsch uns zu überlegen, welche Vorschriften wir auch in Zukunft vereinfachen könnten, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dauerhaft zu verbessern und den heutigen Bedürf- nissen anzupassen.
Es hat sich gezeigt, dass die Selb- ständigen und Unternehmer/-innen im heutigen System zu wenig abgestützt sind. Wenn die Chefin eines KMU Arbeitslosengelder bezahlt, in der Krise aber von dort nichts erhält, stimmt etwas nicht.
Für die Bewältigung der Pandemie muss die Impfaktion gelingen. Zentral ist nun die Absprache zwischen den Staatsebenen. Als Stadtrat hoffe ich, dass diesmal auch die Bedürfnisse der Städte, als unterste Ebene, von Anfang an berücksichtigt werden. Anders als beispielsweise bei der Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr, die erst auf massiven Druck der Stadt Zürich eingeführt wurde.
Zentral bleibt die Frage, wie entwickeln wir Zürich weiter: erfolgreich, lebenswert und klimaschonend. Für eine umweltschonende Stadt ist ein starker öffentlicher Verkehr wesentlich. Daher präsentieren wir dieses Jahr die ÖV-Vision 2050. Ein zeitgemässes, attraktives ÖV-Netz ist – gerade jetzt – für ein lebenswertes Zürich wichtig.
Ich bin zuversichtlich, dass wir die Pandemie bewältigen. Nehmen wir die Herausforderungen, die sich gezeigt haben, an und entwickeln die Stadt Zürich entsprechend weiter.
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