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Warum?

Geniesst ihr Leben in Neuseeland: Corinne Jones. Bild: PD

Auswanderer: Heute mit Corinne Jones, Neuseeland

Von: Sacha Beuth

14. April 2015

Mit dem Haus im neuseeländischen Southbridge, das die Zürcherin Corinne Jones (60) mit ihrem Mann Paul bewohnt, hat es eine besondere Bewandtnis. Es stand erst an einer ganz anderen Stelle, nämlich im rund 40 km entfernten Christchurch. «Als wir von dort nach Southbridge umzogen, haben wir das Haus auf einen speziellen Lastwagen hieven lassen, der es dann an unseren neuen Wohnort gefahren hat, wo es auf ein Fundament von niedrigen Pfählen gesetzt wurde – in Neuseeland eine weitverbreitete Form des Umzugs», erzählt Jones. Zudem habe so ein Sockel aus Pfählen einen weiteren Vorteil. «Wenn es, wie zuletzt 2011, mal wieder ein starkes Erdbeben gibt, dann schwingt das Holzhaus elastisch mit. Das ist zwar furchterregend, aber immer noch besser, als bei einem ebenerdigen Backsteinbau von einstürzenden Mauern begraben zu werden.»

Bevor die Joneses mit ihren zwei (von inzwischen vier) Kindern 1987 ans andere Ende der Welt auswanderten, lebten sie in einer Altbauwohnung im Kreis 4. «Eine Portion Abenteuerlust ist mitverantwortlich, dass wir wegzogen. Der Hauptgrund war jedoch, dem Rassismus zu enfliehen. Mein Mann Paul ist gebürtiger Nigerianer, wurde ständig angestarrt und musste sich immer wieder Bemerkungen wegen seiner Hautfarbe anhören.» In Neuseeland nehme man sie weniger als gemischtrassiges Paar wahr denn schlicht als Paul und Corinne. Seit 17 Jahren arbeitet Corinne als Dentalhygienikerin in Christchurch. Einen Grossteil der Freizeit verbringt sie in ihrem Garten. Sie geniesst den lockeren Umgang in ihrer neuen Heimat. «Hier gilt das Motto: leben und leben lassen.» Eine Rückkehr in die Schweiz kann sie sich nur schwer vorstellen. Trotzdem gibt es Dinge, die sie vermisst: «öffentliche Wanderwege ausserhalb von Naturschutzgebieten, den hochentwickelten ÖV, gewisse Speisen und die direkte Demokratie. Ich glaube, vielen, die in der Schweiz leben, sind diese Vorteile nicht so richtig bewusst.»

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