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Warum?

Auswanderer: Heute mit Patricia zu Eulenburg, Deutschland

Von: Ginger Hebel

21. April 2015

Es klingt wie ein Märchen: Die Stadtzürcherin Patricia Erkel absolviert die Hotelhandelsschule und ein Praktikum im Grand Hotel Du Lac in Vevey, besucht eine Freundin in Freiburg und lernt dort den Grafen Friedrich zu Eulenburg kennen, ­ihren heutigen Mann. Zusammen betreiben sie Deutschlands einzige bewohn­bare Schlossruine in Weeze am Niederrhein, 70 Kilometer von Düsseldorf ent­fernt. Die Adelsfamilie zu Eulenburg ist seit 800 Jahren im Besitz von Hertefeld. «Anfangs war es eine Ruine, mehr nicht», erzählt Gräfin Patricia zu Eulenburg. Heute gehört das Schlosshotel zum Verbund Culture & Castles und umfasst 23 exklusive Gästezimmer im Schloss, dem Renteigebäude, in den verträumten Wächterhäuschen sowie im neu entstandenen Gästehaus.

Ab April finden auf dem Schloss jedes Wochenende Hochzeiten statt. «Wir organisieren zahlreiche standesamtliche Trauungen, da viele Leute heutzutage nicht mehr kirchlich heiraten», sagt die 45-Jährige. Getraut werden sie im Kreuzgewölbe, in der Turmsuite oder im Pavillon im Park. Das Gastgeber-Ehepaar lebt mit seinen Kindern (6, 8 und 11) in einem historischen Nebengebäude auf dem Schlossareal, umgeben von Wiesen, Wasser und einem Streichelzoo. Patricia zu Eulenburg kümmert sich als Schlossherrin um das Wohl der Gäste. «Es ist immer etwas los, und manchmal ist es ein Spagat, die Familie und den Gästebetrieb unter einen Hut zu bringen.»

Die Zimmer haben der Graf und die Gräfin nach ihren Vorstellungen eingerichtet, mit Antiquitäten und Möbeln, die Patricia zu Eulenburg von ihren Reisen mitbrachte, als sie noch als Flugbegleiterin bei der Swissair arbeitete. Seit 1999 lebt sie in Weeze, «es ist flach hier, sehr flach sogar, aber perfekt zum Velofahren». Wenn sie in die Ferien gehen, was während der Saison nur selten möglich ist, wollen die Kinder nach wenigen Tagen zurück ins Schloss. Auch Patricia zu Eulenburg ist glücklich hier; Zürich fehlt ihr trotzdem, «es ist meine Heimat». Wie ist es eigentlich, einen Adelstitel zu tragen? «Für viele Leute ist es etwas Besonderes, sie begegnen einem manchmal mit Ehrfurcht; dann sage ich immer, bleiben Sie cool, ich bin doch auch nur ein Mensch.»

www.hertefeld.com

 

 

 

 

 

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