mobile Navigation

Warum?

Zürcher sprechen noch ein bisschen wie im Hochmittelalter. Bild: iStock

Warum sprechen die Zürcher eigentlich ihr eigenes Züritüütsch?

Von: JS

26. April 2016

Antwort im kürzesten Interview Zürichs gibt Christoph Landolt vom Schweizerischen Idiotikon.

Züritüütsch geht letztlich auf diejenigen Germanen zurück, die im Zusammenhang mit der Völkerwanderung vor rund 1500 Jahren in der heutigen Deutschschweiz sesshaft geworden waren. Hier im Südwesten des deutschen Sprachgebiets bildeten sich damals die alemannischen Dialekte heraus, zu denen auch Zürichdeutsch gehört. Da die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentren der deutschen Sprache nicht in der Schweiz, sondern weiter nördlich und östlich lagen, wurde der Abstand zwischen Zürichdeutsch und den anderen deutschen Dialekten lange Zeit immer grösser – mit dem Resultat, dass man hierzulande beispielsweise ­immer noch «Huus» und «Ziit» sagt, wogegen man sonst fast überall seit über einem halben Jahrtausend von «Haus» und «Zeit» spricht. Und während in Deutschland im 20. Jahrhundert grosse Teile der Bevölkerung dazu übergegangen sind, nicht mehr ihre Dialekte zu sprechen, sondern eine Sprachform, die der Schriftsprache viel näher steht, ist man in Zürich beim Dialekt geblieben. Das alles sind Gründe, warum man hier immer noch ein bisschen wie Mittelhochdeutsch, also das Deutsch des Hochmittelalters, spricht.

Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan vom Tagblatt der Stadt Zürich!

zurück zu Warum?

Artikel bewerten

Gefällt mir 4 ·  
5.0 von 5

Leserkommentare

Keine Kommentare