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Warum?

Regula Späni während ihrer Zeit als Sportmoderatorin beim Schweizer Fernsehen. Bild: SRF Archiv

Was macht eigentlich...?

Von: Sacha Beuth

18. Februar 2014

Regula Späni, Ex-Sportmoderatorin

An ihren ersten Liveauftritt vor der Kamera erinnert sich Regula Späni noch sehr genau. «Das war 1990. Ich moderierte spätabends eine Eishockey-Sendung, damals noch auf Hochdeutsch, und war brutal nervös.» Aber ins kalte Wasser geworfen zu werden, ist nicht etwas, das eine Ex-Spitzenschwimmerin aus der Bahn wirft. «Auch wenn die Moderation sicher keine Glanzleistung war, so sind mir doch auch keine groben Patzer passiert», erzählt die 49-jährige Winterthurerin. Wobei es davon während ihrer Zeit beim Schweizer Fernsehen auch welche gab – sowohl un- wie selbst verschuldete. «Einmal ist mitten in der Sendung ein Scheinwerfer explodiert. Ein anderes Mal trampelte eine Putzfrau ins Studio und wollte staubsaugen, während ich noch am Moderieren war.» Der Klassiker, eine Namensverwechslung, fehlt ebenfalls nicht. «Skirennfahrer Michael von Grünigen nannte ich einmal Thomas von Grünigen, weil ein damaliger Kollege so hiess.» Derartige Flüchtigkeitsfehler seien zwar schon vielen Kollegen passiert. «Doch bei einer Frau wird dann sofort die Gesamtkompetenz angezweifelt.» Die Sportmoderation galt und gilt als Männerdomäne. So wundert es wenig, dass Späni – trotz ihrer Karriere als zwölffache Schweizer Meisterin im Schwimmen und trotz Sportlehrerausbildung – von ihren männlichen Kollegen nicht besonders ernst genommen wurde, als sie 1989 bei SRF ihre Stelle antrat. «Ich war erst die zweite Frau im Team und durfte anfangs nur Randsport­arten betreuen, aber das hat sich dann geändert – auch weil ich darum gekämpft habe.»

Ab 1997 ist Späni zudem als Medientrainerin für SRF tätig. 2010 will sie sich aus familiären Gründen – Späni hat inzwischen mit Sportredaktor Stefan Bürer drei Kinder – auf diesen Zweig sowie Event-Moderationen konzentrieren. Sie verlässt den Sender und gründet ein Jahr darauf Spänimedia. «Jetzt bin ich nicht so fremdbestimmt und kann Familie und Arbeit besser unter einen Hut bringen. Allerdings bin ich damit auch sehr ausgelastet. Für Hobbys bleibt kaum Zeit – im Winter nicht einmal fürs Schwimmen.».
 
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