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Warum?

Was macht eigentlich ...?

Von: Sacha Beuth

04. Februar 2014

Brigitte Oertli, Ex-Skirennfahrerin

Knapper hätte die Entscheidung nicht fallen können. Eine Hundertstelsekunde fehlte der Zürcher Skirennfahrerin Brigitte Oertli bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary am Schluss zu Gold in der Kombination. «Damals habe ich das erst gar nicht so recht mitgekriegt und freute mich über Silber. Heute ärgert es mich manchmal schon, wenn ich daran denke, wie wenig gefehlt hat», erzählt die 51-Jährige. Trotzdem ist die in Egg geborene Athletin mit ihrer Olympiaausbeute mehr als zufrieden, denn auch in der Abfahrt konnte sie Silber ergattern – und zwar unter besonderen Umständen. «Am Tag, an dem die Abfahrt ursprünglich angesetzt war, gab es immer wieder heftige Böen. Ich startete als Erste und hatte etwa die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als mich ein Windstoss von der Piste fegte. Ich bin dann sofort aufgestanden und ins Ziel gefahren, wo ich über die irregulären Bedingungen schimpfte.» Die FIS-Verantwortlichen hatten ein Einsehen, und das Rennen wurde auf den nächsten Tag verschoben. Und da bewies Oertli eindrücklich, dass ihre Beschwerde keine Ausflucht war.

Nebst den beiden Olympiamedaillen gewann Oertli in ihrer Sportkarriere unter anderem WM-Bronze und viermal den Weltcup in der Kombination, neun Weltcuprennen und wurde zweimal Zweite im Gesamtweltcup. Nach ihrem Rücktritt 1990 führte sie rund fünf Jahre ein eigenes Fitnessstudio, organisierte Reisen ins Ausland und arbeitete als Co-Kommentatorin für Skirennen beim Schweizer Fernsehen. 2003 gründete sie mit ihrem Lebenspartner die Swiss Marketing Academy und unterstützt seither Studierende jeglichen Alters, damit sie ihre Ziele im Bereich Event, Marketing, Verkauf und Kommunikation erreichen. Nach wie vor fährt sie auch gerne Ski. «Leider fehlt mir oft die Zeit dazu. Denn neben dem Beruf ist da auch noch mein 15-jähriger Sohn und ein Hund, die betreut werden wollen.» Generell schätze sie es, ausgelastet zu sein. «Ich brauche das. Ich kann nicht zu Hause sitzen und Däumchen ­drehen.»
 
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