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Warum?

Was macht eigentlich ...

Von: Andy Fischer

24. Juli 2013

Bruder Benno, Ex-Mönch

Bruder Benno machte Pfarrer Sieber als Stadtheiligem von Zürich Kon­kur­renz. Die ganze City kannte den im­mer lächelnden, in brauner Kutte ­ge­wandeten, vollbärtigen Mönch, der sich für die Aussenseiter in der Wirt­schaftsmetropole starkmachte und gern gesehener Gast in den Talk­shows der hiesigen TV-Landschaft war. 20 Jahre lang fühlte er sich dem Franziskanerorden und damit dem Armuts-, Gehorsams- sowie dem Keuschheitsgelübde verpflichtet.

Dann kam die 30-jährige Seraina ins Leben des damals 43-Jährigen. Und die Liebe war stärker als alles ande­re. Er trat aus dem Orden aus, nahm wieder seinen bürgerlichen Namen Beno Kehl an und heiratete die schö­ne Brünette im Jahr darauf. Seit dem 20. November 2012 sind die beiden glückliche Eltern des kleinen Jonas Can (türkisch «Leben») und bewoh­nen eine 4 1/2-Zimmer-Woh­nung im thurgauischen Eschlikon. «Ich bin rundum glücklich», sagt der Ex-Mönch am Telefon. «Und Vater zu sein ist einfach nur wunderschön. Es ist überwältigend für mich zu se­hen, wie mein eigenes Fleisch und Blut heranwächst. Der kleine Kerli ist Leben pur.» Hat der ehemalige Kleri­ker den Schritt in sein neues Leben je bereut? «Mein jetziges Leben ist mehr als gut, das alte Leben als Mönch war es auch. Und es täte jedem Menschen gut, auch mal den inneren Weg zu pfle­gen», sagt Kehl, der heute vom Verein Kahnu angestellt ist.

Dieser bietet ver­schiedene Dienstleistungen – vor allem im karitativen Bereich – an, welche durch eine Spende entlohnt werden können, aber nicht müssen. So betätigt sich Beno Kehl nach wie vor in der Gassenarbeit, schliesst Ehen oder züchtet mit Suchtbetroffenen Bienen. «Von meinem Balkon aus sehe ich einige unserer Bienenvölker. Mich fasziniert diese Aufgabe sehr, darum bin ich auch Mitglied des Thurgauer Imkervereins.»

In seiner Freizeit fährt er auch gerne Velo oder arbeitet in sei­nem Garten. Aber am allerliebsten ver­bringt der Ex-Mönch Zeit mit seiner Familie; seiner neuen Berufung. 

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