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Warum?

Was macht eigentlich...

Von: Clarissa Rohrbach

28. Mai 2013

Monika Weber, Alt-Stadträtin?

«Der Stärkere hilft dem Schwächeren.» Dieser Satz von Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler hat Monika Weber ein Leben lang geprägt. Als 20-Jährige trat sie seiner Partei, dem LdU, bei, acht Jahre später war sie bereits Kantonsrätin, dann Nationalrätin, Ständerätin und schliesslich von 1998 bis 2006 Stadträtin, davon sieben Jahre als Parteilose.

«Am Schluss noch in einer politischen Exekutive tätig zu sein, war sehr erfüllend.» Das Schuldepartement habe sie sehr angesprochen, wollte sie doch in der Jugend Lehrerin werden. Mit 63 Jahren zog sie sich aber freiwillig aus der Politik zurück. «Man muss wissen, wann das eigene Ende kommt, als Parteilose kann man nicht allzu lange den Platz der anderen Parteien besetzen.»

Heute kommt sie gut ohne Amt aus, bleibt aber eine interessierte Bürgerin. Weber setzt sich dafür ein, dass die Schweizer ihre Demokratie kennen lernen, und bietet auch Führungen durchs Bundeshaus an. Zum diesjährigen 125-Jahr-Jubiläum von Gottlieb Duttweiler hält sie zudem 20 Vorträge im ganzen Land. Die Grundsätze des Unternehmers, die immer die Familie mit dem «kleinen Portemonnaie» im Auge hatten, motivierten sie auch dazu, Präsidentin des Konsumentenforums zu sein. Jetzt, mit 70, hat Weber all ihre Ehrenämter ­abgegeben. Nur noch das Bestehen der Jeanne-Hersch-Gesellschaft möchte sie sichern. Hersch war die erste Philosophieprofessorin der Schweiz, eine Frau, die gegen den Strom schwamm und von der Weber nach der Pensionierung den ganzen Nachlass las.

Doch auch heute hat Weber noch alle Hände voll zu tun. Gespräche führen, lernen und sich bewegen sind für sie das Wichtigste. So organisiert sie Essen mit alten Freunden aus der Politik, lernt Französisch und verbringt ihre Zeit mit Nordic Walking im Schwandenholz, Qigong sowie Tanzstunden. Weber lebt seit der Pensionierung mit ihrer heute 92-jährigen Mutter und begleitet sie zum Einkaufen und Spazieren. «Wir haben es sehr gut miteinander, ich möchte, dass sie bis zum Ende zu Hause mit mir leben kann.» Helfen, wenn man kann, das bleibt ihr Motto.

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