mobile Navigation

Album

A Roma

Von: Christian Messikommer

10. Mai 2016

Messis Welt

Zurück vom Familienbesuch in Rom. Die Stadt ist grossartig, anstrengend und immer wieder amüsant wegen ihrer Bewohner. Was den Italiener und vor allem den Römer vom Rest der Welt unterscheidet, ist seine routinierte Aufgeregtheit. Sie zeigt sich zum Beispiel in grossen Gesten, wenn die Dame im Biagiotti-Kleidchen neben der offenen Türe ihres Smarts steht und hupt, bis derjenige, der sie zugeparkt hat, vom Caffè kommt. Sie macht dann eine Was-soll-der-Blödsinn-Geste, er macht eine Hab-dich-nicht-so-Geste, beide steigen in ihre Autos und fahren weg. Nach 20 Metern ist der Vorfall abgehakt und vergessen. Basta. In Zürich wäre das anders abgelaufen: Die zugeparkte Person hätte die Karre abschleppen lassen und dem anderen eine Anzeige wegen Nötigung reingedrückt. Beide wären noch Wochen nach dem Vorfall grantig beim Gedanken daran. Manchmal wünsche ich mir etwas mehr Rom in Zürich. Auch die Gelateria mit den 62 verschiedenen Sorten vermisse ich. Ich wollte doch alle probieren . . . ausser Gorgonzola vielleicht.

Christian Messikommer ist Journalist, verheiratet und Vater zweier Töchter.

zurück zu Album

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
5.0 von 5

Leserkommentare

Keine Kommentare