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Markus Knauss, Gemeinderat Grüne

Der K(r)ampf für mehr Grün

Von: Markus Knauss

31. Januar 2023

Kurz gesagt

Haben Sie sich auch schon gefragt, warum in Ihrem Quartier auf Strassen und Trottoirs Grau noch immer die dominierende Farbe ist? Mehr Grün sei wichtig, heisst es immer wieder, doch wenn dann eine Strasse komplett erneuert wird, passiert – nichts. Dieselben Asphaltwüsten und Parkplatzeinöden dominieren, vielleicht gibt es noch zwei oder drei Alibibäume. Genau das erlebe ich gerade in meinem Quartier.

Was nützen also all die schönen Ideen, festgeschrieben in Richtplänen und Fachplanungen, wenn auf den Strassen nichts passiert? Und wenn ich mit den Verantwortlichen rede, heisst es, ja, da können wir jetzt nichts mehr machen, die Strasse wurde schon vor langer Zeit geplant.

Lebenswertere Quartiere zeichnen sich dadurch aus, dass jede Fläche, die sich dafür eignet, entsiegelt wird – «meh Dräck» statt Asphalt. Viele Bäume spenden dringend benö- tigten Schatten, Hecken bieten Lebensräume für Insekten, blü- hende Pflanzen in begrünten Streifen entlang Strassen erfreuen die Menschen, Pocket-Parks statt Parkplätze bieten Nischen zum Verweilen.

Die Strassen, die heute noch gebaut werden, dokumentieren nur das Planungsversagen der letzten Jahrzehnte. Deshalb ist es Zeit für ein neues Planungsverständnis. Wenn es darum geht, mehr All- tagsgrün auf Strassen und Plätze zu bringen, dann können wir nicht mehr 10 oder 20 Jahre warten. Dann braucht es neben guten, neuen Projekten eben auch das Auge für jede kleine Verbesserung, dann braucht es Experimentierfreude mit dem Ziel, auch kleine Nischen zu nutzen, dann braucht es neue Beteiligungsformen, damit Anwoh- ner:innen den Aussenraum natur- nah gestalten können. Dann braucht es auch den Mut, bisherige Planungen zu überdenken und mit vielen kleinen Massnahmen lebenswertere Quartiere hier und heute zu realisieren.

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