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Album

Die neue Weichheit

21. April 2015

Die vier Damen sitzen am hübsch gedeckten Tisch, während die Gastgeberin noch Mineralwasser in die Gläser füllt. «Also die neue Wasserfläsche sind eifach nöd praktisch zum Hebe, sind viel z weich», moniert sie beim Einschenken. Dann setzt sie die Flasche auf den Nebentisch und sich selbst zu ihren Freundinnen, um genüsslich mit einem Glas Rotwein anzustossen. Plötzlich erschreckt ein lauter Knall die fröhliche Runde. Die Plastikflasche hat das Vakuum, das durch den Druck auf die weiche Flasche entstand, mit ebendiesem Knall wieder aufgefüllt. Beim nächsten Einschenken ist noch mehr Platz im Gefäss, das heisst: fester drücken, mit dem Resultat, dass das Wasser aus der Weichflasche mit heftigem Guss ins erste Glas zischt! Auch für den Wirt von meinem Lieblingsbeizli sind die Flaschen ein Thema.

Besonders im oft hektischen Mittagsservice, wenn Mineralwasser aus dem Weichplastik in schönere Glasgefässe um gegossen werden muss. Da hält Marcellino dann immer wieder, gepflegt fluchend, ein zerquetschtes, leeres «Plastiketwas» in der Hand – und hat hinter dem Buffet einiges an Feuchtigkeit aufzuwischen. Gewiss, weiche Plastikflaschen sind kein weltbewegendes Thema, aber eine Frage an die Hersteller dieses doch ziemlich verbreiteten Gebrauchsgegenstandes sei doch erlaubt: Warum hat man Knall und Gutsch und Weichheit bei der «Erfindung» der neuen Flaschen nicht getestet? Ich bin in letzter Zeit dem «Quetschflaschenproblemchen» in so vielen verschiedenen Variationen im Alltag begegnet, dass ich dachte, es wäre in dieser getränkefrohen Vorsommerzeit wohl eine Kolumne wert! Vielleicht hat ja jemand aus unserem Leserkreis eine geniale Lösung?

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