Ein Leben ohne Laster? Langweilig!

Maja tratscht

Lang wars still um mein ungeschlagenes Lieblingspaar. Sogar meine Mutter fragte mich letztens wie es Irina und Walter Beller geht, ob ich die beiden sehe und was sie so machen. Walter begegne ich regelmässig im Kreis 4. Wir reden, trinken eins, ich lausche seinen Lebensweisheiten. So versteht er gar nicht, warum ich nicht schon lange Babys mache. Dass ich lieber noch husch reisen und die Welt sehen will, belächelt er. Was mich bei meiner Mutter nerven würde, toleriere ich bei Walter. Weil er er ist. Irina habe ich schon länger nicht gesehen. Den Chreis Cheib meidet sie. Dafür meldete sie sich letzten Donnerstag per Facebook mal wieder zu Wort – und Bild. Sie postete zwei Fotos von sich im Alter von 27. Darauf zu sehen: die nur mit Höschen und Overknee-Stiefel bekleidete Irina. Gemacht habe Walter die Bilder. In Davos. Zu dieser Zeit hätten die beiden viel Streit und noch mehr Sex gehabt, erzählte sie «20 Minuten» zu den Schwarz-weiss-Aufnahmen. Die Krux: Auf den zwei Bildern ist zwar sehr wohl eine junge sexy Frau zu sehen. Heidi Klum. Konfrontiert mit dieser Tatsache staunt Irina. Es gäbe so viele Fotos von ihr, dass sie sich selber mit Heidi verwechselt hat. Kann ja mal passieren. Ich dachte auch schon, ich sei Naomi Campbell. Oder Beatrice Egli. Sogar mein Arbeitsgspändli sagt, dass sich das Schlagersternchen und ich leicht ähnlich sehen. Ich hab Irinas Fauxpas gefeiert. Weil Irina halt.

Lustig fand ich auch den «Bachelorette»-Kandidaten Emanuel, den ich am vorletzten Public Viewing im Valmann zum ersten Mal in meinem Leben sah und der mir sogleich erzählte, dass Sex ein wirklich grosser Bestandteil seines Lebens sei. Unaufgefordert unterrichtete er mich auch in Sachen Fetisch-Partys im Raum Zürich, um dann sogleich gegen seinen Konkurrenten Sebastian zu schiessen. Den hasse er. Sebastian sei egoistisch, respektiere niemanden, schiesse gegen alle. Da hat er nicht unrecht, der Emanuel. Auch ich halte Sebastian für einen machoiden Tubel. Und doch geht ein Punkt an ihn. Sebastian ist echt. Das find ich bei Frieda, der «Bachelorette», nicht so. Die Gute raucht an den Public Viewings immer etwas abseits. Ich vermute, weil das nicht zu ihrem Job als Gesundheits- und Lifestyle-Coach passt. Erinnert mich an meine Jugend. Wir haben, aus Angst vor Mamas und Papas, immer versteckt geraucht. In der Meitliriege waren wir trotzdem gut. Was ich sagen will: Entspann dich, liebe Frieda. Ein Leben ohne Laster ist nicht lustig, lautet auch eine von Walter Bellers Weisheiten.

Klatschkolumnistin Maja Zivadinovic ist Redaktorin bei Tilllate und «20 Minuten».

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