Nun rotzen sie wieder

Noch vor wenigen Wochen hätte ich nicht im Traum daran geglaubt, dass ich das einmal sagen werde: Ich vermisse die Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln! Denn mit den kälteren Tagen des Herbstes kommen nicht nur bunte Blätter und Wildgerichte, sondern auch wieder das asoziale und unhygienische Verhalten einiger Mitmenschen zum Vorschein. Im Tram wird quer durch das Fahrzeug und ohne die Hand vor den Mund zu halten, rumgehustet, als gäbe es kein Morgen mehr. Im Bus erklingt jeden Tag wieder die Kakophonie aus Schniefen und Rumgerotze. Und in der S-Bahn scheint es einen neuen Wettbewerb zu geben, wer bei einem Niesanfall seine Bazillen weiter im Wagon verteilen kann.

Ist es denn wirklich so schwer, sich beim Husten die Hand vorzuhalten und beim Niesen ein Taschentuch zu benutzen oder zumindest die Nase in die Armbeuge zu stecken? Oder in den wirklich seltenen Fällen, in denen man bei einer plötzlichen Niesattacke in beiden Händen etwas hält, das man nicht mehr rechtzeitig wegstellen kann, sich von den Mitreisenden abwendet? Noch besser wäre natürlich, bei starken Symptomen von Grippe und Erkältung einfach zu Hause zu bleiben und die Sache auszukurieren. Dafür braucht es natürlich Empathie und Einsicht. Zwei Dinge, die im Gegensatz zu Rotz und Bazillen leider nicht im Überfluss vorhanden sind.

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