Gegessen
Bodenständiges im Oberdorf
Von: Isabella Seemann
Von dieser Gattung gibts nicht mehr viele «i de Mitti vo de City»: Beizen, um die der Zeitgeist einen Bogen macht, in denen noch gejasst und gelacht wird, in denen sich alle treffen, Junge und Alte, Studenten und Banker. Und in denen wir so gut gelaunt begrüsst werden, dass uns das Herz vor Freude hüpft. Der Weisse Wind im Oberdorf entspricht dem Urbild eines solchen Lokals. Auf der Karte stehen lauter Schweizer Gerichte, die wir fürs Leben gern essen. Die Begleitung gibt sich allerdings ein wenig gschnäderfräsig. Er ordert sein Gericht ohne die dazugehörigen Schwarzwurzeln.
Doch bekommt er aufgrund eines Missverständnisses eine Extraportion des Arme-Leute-Spargels zum Kalbshackbraten an Cognac-Pfeffer-Rahmsauce. Er rümpft die Nase, probiert das ungeliebte Gemüse dann gleichwohl – und isst es rübis und stübis auf. «Sensationell alles!», sagt er kurz zusammengefasst und schaut höchst zufrieden drein. Deftig-delikat ist auch die Butterrösti, und die Kalbsleberli zergehen auf der Zunge. Also alles so, wie es in einer guten Beiz sein soll.
Vorspeise:
Flädlisuppe
Hauptgang:
Kalbshackbraten mit Schwarzwurzeln und Kartoffelgratin, Kalbsleberli mit Butterrösti
Getränke:
2 Tonic, 5 dl Primitivo
Rechnung:
124.70 Franken (2 Personen)
Restaurant Weisser Wind
Oberdorfstrasse 20
8001 Zürich
Tel. 044 251 18 45
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